Papst Franziskus hat die Unternehmer zu mehr Engagement für junge und ältere Menschen aufgerufen. Die Wirtschaft müsse stärker dem Wohl der ganzen Gesellschaft dienen, anstatt egoistische Interessen zu befriedigen, sagte er am Samstag vor Vertretern des italienischen Industriellenverbands Confindustria im Vatikan. Er forderte Alternativen zum "konsumistischen Modell des Profits um jeden Preis".
Viele ältere Menschen würden aus dem Arbeitsleben gedrängt, obwohl sie über große Ressourcen verfügten. Gleichzeitig leide die junge Generation vielfach unter Arbeitslosigkeit und fehlenden Aufstiegschancen. In Italien liegt die Jugendarbeitslosigkeit derzeit nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat bei rund 38 Prozent. Der EU-Durchschnitt beträgt 22 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit in Italien: rund 38 Prozent
Die gerechte Verteilung von Arbeit bezeichnete der Papst als eine Frage der Menschenwürde. Deshalb müsse der Mensch im Mittelpunkt unternehmerischen Handelns stehen. "Es gibt keine Freiheit ohne Gerechtigkeit, und es gibt keine Gerechtigkeit ohne den Respekt vor der Würde eines jeden", so Franziskus. Ethische Werte seien das Rückgrat einer Gesellschaft und müssten gerade im Arbeitsleben geachtet werden. Das gelte besonders für die Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse von Familien.
Der Papst forderte eine ethisch verwurzelte "Wirtschaft mit allen für alle". Dafür trügen Unternehmer eine besondere Verantwortung. Dieser würden sie nur gerecht, wenn auch die Schwachen und Ausgegrenzten einen auskömmlichen Platz im Leben der Wirtschaft erhalten.