Es bedürfe eines neuen "harmonischen Zusammenspiels" zwischen beiden Bereichen, sagte der Papst am Samstag vor Teilnehmern einer internationalen Konferenz über die katholische Soziallehre. Jede Familie sei ein "unberührbares Heiligtum" und stelle eine eigene "Hauskirche" dar. Die katholische Soziallehre könne einen "wertvollen Beitrag" zu einer familienfreundlicheren Wirtschaft leisten.
Der Papst hob hervor, dass die Unterstützung von Familien nicht allein Aufgabe des Staates sei, sondern die aller Bürger. Die Verantwortung dürfe nicht einfach an die Öffentliche Hand abgegeben werden. Eine bloße "Verteilungsgerechtigkeit" oder eine "Tauschgerechtigkeit" reichten nicht aus. Notwendig seien überdies Solidarität und Freigiebigkeit, sagte Benedikt XVI. Er zeigte sich zugleich besorgt über eine "Krise der Familie". Diese sei von Streitigkeiten zwischen den Eheleuten und Generationenkonflikten geprägt. Zusammen mit der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt infolge der Wirtschaftskrise schaffe dies eine "komplexe Situation des Unbehagens", die das soziale Leben beeinträchtige.
Dreitägige Zusammenkunft
Der Papst empfing die Teilnehmer einer Konferenz der Päpstlichen Stiftung "Centesimus Annus - Pro Pontifice". Die dreitägige Zusammenkunft stand unter dem Titel "Familie, Unternehmen: Mit neuen Formen der Solidarität die Krise überwinden".
Anlass der Tagung war die Veröffentlichung der Sozialenzyklika "Centesimus Annus" von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) vor 20 Jahren am 1. Mai 1991. Die 1983 von Johannes Paul II. gegründete Stiftung dient der Verbreitung der katholischen Soziallehre.
Papst fordert bessere Vereinbarkeit von Familie und Arbeit
Keimzelle der Gesellschaft
Benedikt XVI. hat dazu aufgerufen, bessere Voraussetzungen für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen. Der Papst forderte die Wirtschaft auf, die Interessen und den Schutz der Familie als Keimzelle der Gesellschaft stets zu berücksichtigen.
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