Er ermutigte die Gläubigen zudem, auch mal etwas zu riskieren. "Die Kirche braucht keine Bürokraten und fleißigen Funktionäre, sondern leidenschaftliche Missionare." Der Heilige Geist könne die Herzen von Egoismus und Sünden befreien, so dass die Menschen Flüchtlingen, Armen und anderen Leidenden beistehen könnten.
Gedenken an Maximilian Kolbe
Angesichts von materieller und spiritueller Armut sei die Kirche in der heutige Zeit mehr als je zuvor auf "Priester, Ordensleute und gläubige Laien mit dem aufmerksamen Blick des Apostels" angewiesen. Nicht selten setzten diese für ihren Glauben auch ihr Leben aufs Spiel. Franziskus erinnerte an den heiligen Maximilian Kolbe (1894-1941), dessen Todestag sich am Sonntag zum 75. Mal jährte. Der polnische Franziskaner war im deutschen NS-Vernichtungslager Auschwitz im Austausch für einen Familienvater gestorben.
Papst will keine "lauwarmen Christen"
"Der Heilige Geist entfacht in uns apostolischen Mut, der uns wie ein Feuer hilft, Mauern und Grenzen zu überwinden", sagte der Papst weiter. Auf diese Weise könne man auch unbekannte und unbequeme Wege gehen und den Menschen Hoffnung bringen. Franziskus forderte seine Zuhörer auf, sich selbst zu prüfen, ob in ihren Herzen das "Feuer des Heiligen Geistes" brenne oder sie eher "lauwarme Christen" seien. In Erinnerung an das Motto des Weltjugendtags Ende Juli in Polen - "Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden" - rief er dazu auf, immer zu vergeben und ein "leidenschaftliches Herz" zu haben.