Papst fordert mehr soziale Gerechtigkeit für Kranke

Es zählen die inneren Werte

Benedikt XVI. hat sich gegen eine Ausgrenzung von Patienten mit Infektionskrankheiten wie Lepra, Tuberkulose oder Aids gewandt. Gerade in den Wohlstandsgesellschaften behinderten oder reduzierten oft Vorurteile eine wirksame Hilfe für solche Kranke, sagte der Papst am Freitag im Vatikan vor einem Internationalen Kongress über "Pastorale Aspekt der Pflege von Infektionskrankheiten". Solche Vorurteile würden noch durch das über die Medien verbreitete Ideal von physischer Schönheit, Gesundheit und Vitalität begünstigt.

 (DR)

Mit Nachdruck kritisierte Benedikt XVI., das Nord-Süd-Gefälle habe auch Auswirkung auf die medizinische Forschung und Therapie von Krankheiten in der Dritten Welt. Hier sei eine engere Zusammenarbeit privater und öffentlicher Akteure dringend gefragt.

Krankenpflege alte Tradition der Kirche
Die Pflege von Kranken gehöre zu den alten Traditionen der katholischen Kirche, erinnerte der Papst vor den Medizinern, Naturwissenschaftlern, Psychologen und Theologen aus aller Welt.
Er verwies dabei auf das aufopfernde Engagement etwa des seligen Lepra-Apostels Damian de Veuster oder der seligen Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa von Kalkutta für die Kranken.

Benedikt XVI. appellierte an die Seelsorger, den Kranken eine wirksame medizinische Betreuung, aber auch menschliche Nähe durch angemessene Pflege und Begleitung zu bieten. Im Mittelpunkt müssten die Würde des Menschen, die Barmherzigkeit, sowie die christliche Nächstenliebe stehen, die sich aus der Liebe zu Gott ableite.