Papst fordert von Franziskanern mehr Transparenz

Und stetig mahnt Assisi

Natürlich hat der Papst den Franziskanern besonders die Ideale ihres Ordensgründers ans Herz gelegt. Irdische Güter sollten die Franziskaner im Geiste der Einfachheit und solidarisch nutzen, so Franziskus in der Audienz.

Franziskaner bei Franziskus (dpa)
Franziskaner bei Franziskus / ( dpa )

Franziskus ist der erste Papst, der den Namen des Heiligen von Assisi als Papstnamen angenommen hat. Er rief die Franziskaner zu einem transparenten Umgang mit ihrem Besitz aufgerufen. Ihre irdischen Güter müssten sie ethisch und solidarisch und im Geist der Einfachheit nutzen, sagte Franziskus vor den Teilnehmern des Generalkapitels am Dienstag im Vatikan. Wer dem Geist der Verweltlichung nicht widerstehe und nicht freiwillig arm und niedrig werde, der ende "nackt", sagte Franziskus vor den rund 150 Oberen.

Das Generalkapitel der Franziskaner tagt vom 10. Mai bis 7. Juni in Assisi und begab sich für die Papstaudienz nach Rom.

Franziskus rief den Orden auf, sich auf die Ideale des Heiligen ihres Gründers, des Heiligen Franz von Assisi (1181/82-1226), zu besinnen.

Diese bestünden in Selbsterniedrigung und Brüderlichkeit untereinander. Selbsterniedrigung sei eine Grundvoraussetzung, um gegenüber Armen, Notleidenden und Ausgegrenzten barmherzig sein zu können. Die Brüderlichkeit sei essenziell für die Verkündigung des Evangeliums. Die Franziskaner müssten "wechselseitiges Vertrauen" wiederfinden und Träger von Barmherzigkeit, Versöhnung und Frieden sein. Die Besinnung auf die spirituellen Grundlagen des Ordens helfe auch bei den Herausforderungen durch fehlenden Nachwuchs und Überalterung.

Den Franziskaner macht derzeit ein römischer Finanzskandal arg zu schaffen. Es geht um Fehlinvestitionen in ein ordenseigenes Hotel in Rom in Millionenhöhe. Generalminister Michael Perry musste nach Bekanntwerden des Skandals im vergangenen Dezember verkünden, der Orden stehe vor einem riesigen Schuldenberg.

Mit rund 13.600 Mitgliedern sind die auch als Observanten bezeichneten Franziskaner der drittgrößte Männerorden der katholischen Kirche nach Jesuiten und Salesianern.


Quelle:
KNA