Papst Franziskus appelliert an Buddhisten

"Lasst uns mehr für die Umwelt tun"

Buddhisten und Christen sollen nach Aussage von Papst Franziskus noch besser gegen Gier, übermäßige Gewinnsucht und mangelnde Solidarität arbeiten. Für eine ökologische Umkehr böten beide Religionen auch spirituelle Ressourcen.

Buddhistische Mönche / © michel arnault (shutterstock)
Buddhistische Mönche / © michel arnault ( shutterstock )

Franziskus äußerte sich bei einem Treffen mit einer Delegation aus Kambodscha am Donnerstag im Vatikan.

Religionen müssten noch stärker kooperieren, um "auf allen Ebenen nach integrierten Lösungen zu suchen, die in der Achtung der grundlegenden Interdependenz zwischen der Menschheitsfamilie und der Natur verankert sind", sagte Franziskus weiter. Dabei erinnerte er an den gemeinsamen Appell von Religionsführern und Wissenschaftlern vor dem Klimagipfel COP 26 im Herbst 2021 in Glasgow.

"Einfachen Lebensstil führen"

Um die ernsthaften Bedrohungen von Menschheit und Planet zu stoppen, ist laut Franziskus echte Reue nötig. Nur so ließen sich soziale und wirtschaftliche "Trends, Ideologien und Praktiken, die der Erde schaden und sie missachten", verlangsamen oder stoppen.

Papst Franziskus empfängt eine Delegation buddhistischer Mönche aus Thailand zu einer Audienz im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt eine Delegation buddhistischer Mönche aus Thailand zu einer Audienz im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

So habe etwa Buddha seinen Schülern das Vermächtnis hinterlassen, keine Lebewesen zu verletzen und einen einfachen Lebensstil zu führen. Christen ihrerseits erfüllten ihre ökologische Verantwortung, "wenn sie als vertrauenswürdige Verwalter die Schöpfung schützen, das Werk, das Gott ihnen anvertraut hat, 'zu bebauen und zu bewahren'".

Der kambodschanischen Delegation gehörten buddhistische Mönche, Vertreter der Zivilgesellschaft sowie der katholische Bischof der Hauptstadt Phnom-Penh, Olivier Schmitthaeusler, an.

Buddhismus

Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen; geschätzt sind 450 Millionen Menschen Buddhisten. Von sogenannten Glaubensreligionen wie dem Christentum, Judentum oder Islam unterscheidet sich Buddhas Lehre: Es handelt sich um eine Erfahrungsreligion, eine "Lehre des Geistes", wie auch der Hinduismus, Daoismus und Konfuzianismus. Im Mittelpunkt stehen philosophisch-logische Leitlinien als Basis zur Lebensführung. Der Buddhismus umfasst eine philosophische Lehre, ein Klosterwesen, verschiedene Religionsgemeinschaften und einfache Volksfrömmigkeit.

Garten des Buddhismus / © Heike Sicconi (DR)
Garten des Buddhismus / © Heike Sicconi ( DR )
Quelle:
KNA