Der Papst bedankte sich mit einem französischen "Merci, Madame."
Anlass der Reise ist der Abschluss des "Mittelmeer-Treffens" (Rencontres Mediterraneennes), bei dem Franziskus am Samstag eine Rede halten wird. Während des Aufenthalts, der kein offizieller Staatsbesuch ist, steht das Thema Migration im Mittelpunkt.
Besuch mit hohen Sicherheitsmaßnahmen
Der Besuch begann begleitet von äußerst strengen Sicherheitsmaßnahmen. Mehr als 6.000 Sicherheitskräfte waren laut französischen Medien im Einsatz.
Für Freitag standen ein Gebet in der Basilika Notre-Dame de la Garde sowie ein Gedenken an ertrunkene Menschen im Mittelmeer mit Vertretern anderer Religionen und christlicher Kirchen auf dem Programm.
Diese Station galt auch als Symbol – zehn Jahre nach Franziskus' Reise nach Lampedusa sowie zum Welttag der Migranten am Sonntag (24. September).
Papst kritisiert Grausamkeit an Europas Außengrenzen
Zuvor hatte Papst Franziskus die schlechte Lage von Migranten an Europas Außengrenzen angeprangert. Während des Flugs zu seinem zweitägigen Besuch in der französischen Hafenstadt Marseille zeigte sich der Papst am Freitag vor den mitreisenden Journalisten bewegt über die Lage auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa.
Dort und anderswo herrsche "eine Grausamkeit, ein schrecklicher Mangel an Menschlichkeit", sagte Franziskus. Zuerst seien die Geflüchteten in libyschen Lagern gefangen, dann würden sie einfach ins Meer geworfen.
Am Samstag hält Franziskus nach einer Begegnung mit Menschen in wirtschaftlich prekärer Lage am Morgen eine Rede zum Abschluss des "Mittelmeer-Treffens" im Palais du Pharo.
Zweite Papst-Teilnahme nach dem ersten "Mittelmeer-Treffen" 2020
Der Papst war bereits 2020 zum ersten "Mittelmeer-Treffen" nach Bari/Italien gereist; beim zweiten Treffen in Florenz 2022 war er verhindert.
Danach steht für Franziskus eine offizielle Begegnung mit Staatspräsident Emmanuel Macron auf dem Programm.
Einen Staatsbesuch in Frankreich hat der 86-Jährige noch nicht absolviert. Bei seiner Tagesreise nach Straßburg 2014 hatte der Papst das EU-Parlament und den Europarat besucht.
Messe im Stadion von Olympique Marseille als Höhepunkt des Reise
Öffentlicher Höhepunkt der Visite ist am Samstagnachmittag die Messe im Velodrome-Stadion.
Der Verein Olympique Marseille hat laut Kirchenangaben selbst angeboten, dass der Papst auf den Rasen des Club-Stadions kommt. "Das ist, als ob er tatsächlich alle Marseillais zuhause besucht", so Kardinal Aveline.
Das Stade Velodrome wurde für die Fußball-EM 2016 komplett umgebaut. Es ist das größte Vereinsstadion Frankreichs.
Marseille ist dieses Jahr wahrscheinlich das letzte Reiseziel des Papst
Für jene, die keinen Platz im Stadion bekommen, sind im Außenbereich sowie in Fan-Zonen in verschiedenen Stadtteilen Großbildschirme zur Übertragung der Messe aufgestellt.
Nach dem Gottesdienst kehrt Franziskus am Abend nach Rom zurück.
Marseille ist sehr wahrscheinlich seine letzte Auslandsreise 2023. Zuletzt war er zum Weltjugendtag nach Portugal und in die Mongolei geflogen.