Die Zeit am Vatikan sei eine Chance, Menschen unterschiedlicher Sprache, Traditionen und Kulturen zu treffen, die sich dennoch als Geschwister im Glauben fühlten, sagte Franziskus den frisch vereidigten Soldaten und ihren Familien.
Er rief die Gardisten auf, das Gemeinschaftsleben als Bereicherung wahrzunehmen, frohe und schwierige Momente zu teilen und einen Blick für den zu haben, "der sich in Schwierigkeiten befindet und manchmal ein Lächeln und eine aufmunternde Geste nötig hat". Vor allem sei der Dienst in Rom auch ein Glaubensweg, um "auf das Ziel jedes echten christlichen Lebens zuzuschreiten: die Heiligkeit", sagte Franziskus.
Erinnerung an den Heldentod 1527
Am Freitag hatten 23 neue Gardisten ihren Eid auf den Papst abgelegt. Zu der Zeremonie, die der Tradition entsprechend am 6. Mai im Damasushof des Apostolischen Palastes stattfand, waren eigens die Spitzen der Schweizer Politik angereist.
Das Datum der jährlichen Vereidigung am 6. Mai erinnert an den Heldentod von 147 Schweizergardisten, die 1527 während der Plünderung Roms (Sacco di Roma) durch deutsche Landsknechte bei der Verteidigung des Papstes fielen.
Am Freitag Morgen hatte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine Messe für die neuen Rekruten und ihre Familien im Petersdom gefeiert. In seiner Predigt rief er die jungen Männer auf, ihren Altersgenossen ein Vorbild zu geben. Als Gardisten bezeugten sie, dass es sich lohne, sich mit Engagement und Hingabe für große Ziele einzusetzen, auch wenn es Mühe koste.