Papst Franziskus erinnert an Kriege in Ukraine und Nahost

"Vergessen wir sie nicht"

Laster und Tugenden sind derzeit Thema in den Generalaudienzen von Papst Franziskus. Diesmal sprach der Papst über eine Traurigkeit, die nicht gut für den Menschen sei. Zudem bat er die Gläubigen um ihr Gebet für Frieden in der Welt.

Generalaudienz mit Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani/ (KNA)
Generalaudienz mit Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani/ ( KNA )

Knapp zwei Jahre nach Kriegsbeginn erinnert der Papst weiter an die Menschen in der Ukraine. "Vergessen wir die Kriege nicht", so Franziskus' Appell am Mittwoch im Vatikan. 

In seiner Generalaudienz erinnerte der Papst an die "gequälte Ukraine", zudem an die Menschen in Palästina und Israel sowie an das Schicksal der Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar. Es gebe so viele Kriege, aber diese seien immer eine Niederlage, so der Papst weiter. "Lasst uns für den Frieden beten. Wir brauchen Frieden."


Richtiger Umgang mit schwierigen Momenten

Papst Franziskus erinnerte am Mittwoch zudem an die jedem Menschen bekannten Momente der Traurigkeit: Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, Entmutigung durch enttäuschte Hoffnungen. 

"Wir alle machen Prüfungen durch, die in uns Traurigkeit hervorrufen, denn das Leben lässt uns von Träumen träumen, die dann auseinanderfallen", sagte der 87-Jährige während der wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan.

Entscheidend sei der richtige Umgang mit diesen Momenten, die sich anfühlten als würde das Herz in den Abgrund stürzen, mahnte Franziskus. Während sich die einen in diesen Zeiten des Aufruhres auf die Hoffnung verließen, verfielen andere in Bitterkeit.

Traurigkeit kann zu einer Krankheit der Seele werden

Diese hoffnungslose Niedergeschlagenheit sei eine Krankheit der Seele und müsse bekämpft werden. Sie sei wie ein hinterhältiger Dämon, der wie ein Wurm das Herz aushöhle, wie ein bitteres Bonbon ohne Zucker, an dem man unentwegt lutsche. Diese Traurigkeit sei wie eine Lust der Lustlosigkeit.

"Wir müssen daran denken, dass Jesus uns die Freude der Auferstehung bringt", erinnerte Franziskus und rief zur Wachsamkeit auf. In Momenten der Trauer sei es wichtig, innezuhalten und zu schauen, ob es eine gute oder eine schlechte Traurigkeit sei. Dann gelte es, entsprechend zu reagieren. 

"Vergessen Sie nicht, dass Traurigkeit etwas sehr Schlimmes sein kann, das uns zu Pessimismus und zu einem Egoismus führt, der schwer zu heilen ist", schloss er seine Ausführungen.

Generalaudienz des Papstes

Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:30 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter findet sie in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Während der Corona-Pandemie wurde sie aus der Bibliothek gestreamt.

Generalaudienz in Rom / © Alfred Diebold
Generalaudienz in Rom / © Alfred Diebold
Quelle:
KNA