Das sagte er am Sonntag im Petersdom während der Abschlussmesse der Synode. Ein Glaube, der nicht im Leben der Menschen verwurzelt sei, bleibe unfruchtbar und taub für die Probleme der Gegenwart. Es sei nicht der Auftrag Jesu, in vertrauten Bahnen zu bleiben. "Wir können über ihn sprechen und für ihn arbeiten, aber weit entfernt von seinem Herzen leben, das sich zu denen ausstreckt, die verletzt sind", so Franziskus.
Die Bischöfe warnte der Papst davor, eine "Spiritualität der Vorspiegelung" zu leben und "Gewohnheitsmensch der Gnade" zu sein.
Besonders heute sei die Kirche zur Barmherzigkeit gegenüber den Menschen aufgerufen, so Franziskus. Die Begegnung mit Jesus gebe die Kraft, auch die schwersten Situationen anzugehen.
Entwicklungen in katholischer Kirche Zeit lassen
Franziskus ermahnte zugleich dazu, den Entwicklungen in der katholischen Kirche Zeit zu lassen. Es gebe keinen "Planungs-Glauben", der nach einem Zeitraster funktioniere. Der Papst warnte vor einer Haltung, die davon ausgehe: "Wir wissen, wohin es gehen soll und wie viel Zeit dafür nötig ist; alle müssen unsere Rhythmen einhalten und jeder Zwischenfall stört uns."
Die Messe im Petersdom bildete den Abschluss der dreiwöchigen Bischofssynode über Ehe und Familie im Vatikan. Am Samstag hatten die 265 Synodenväter sämtliche Paragrafen des Schlussdokuments einstimmig angenommen.