Papst Franziskus ist gesundheitlich angeschlagen

"Er muss sich schonen"

Franziskus leidet nach wie vor unter Grippe-Symptomen. Seinen Text für die Generalaudienz an diesem Mittwoch konnte er nicht selbst verlesen. Mario Galgano von Vatican News berichtet, dass Franziskus schon länger mit Infekten kämpft.

Papst Franziskus spendet einen Segen  / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Papst Franziskus spendet einen Segen / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

DOMRADIO.DE: Der Papst kränkelt, bei der Generalaudienz ist ihm die Stimme versagt. Außerdem sitzt er während der Audienz. Wie geht es ihm? 

Mario Galgano (Redakteur bei Vatican News/ Radio Vatikan): Es geht ihm den Umständen entsprechend. Der Papst war in letzter Zeit oft krank. Er hat derzeit eine leichte Grippe, die kommt und geht. Aber er ist nicht der Einzige im Vatikan. Hier bei uns sind etliche Kolleginnen und Kollegen ebenfalls nicht fit. Der Papst ist also einer von vielen, die derzeit an dieser grassierenden Grippewelle leiden.

DOMRADIO.DE: Der Papst hat ein strammes Programm. Am Wochenende hat Kanzler Scholz eine Audienz bei ihm. Wie kommt er den vielen Terminen nach? Muss er viel absagen? 

Mario Galgano

"Es muss einfach mal absehbar werden, wann es ihm wieder gut geht."

Galgano: Es wurden in der Tat einige Termine abgesagt beziehungsweise wurden einige Termine auf die jetzigen Tage verschoben, weil er letztens schon krank war. Das heißt, es handelt sich derzeit einfach um ein Hin- und Herschieben der Termine. Es muss einfach mal absehbar werden, wann es ihm wieder gut geht und dann kann er diese Audienzen wieder aufnehmen.

DOMRADIO.DE: Nun war der Papst häufiger krank. Er ist 87 Jahre alt. Da mutet er sich viel zu. Wie seht ihr die langfristige Entwicklung seiner Gesundheit? Müssen wir uns Sorgen? Denkt er gar über einen Rücktritt nach? 

Mario Galgano

"Er denkt sicherlich nicht über einen Rücktritt nach derzeit."

Galgano: Ja, der Papst ist auch nicht mehr der Jüngste. Das weiß er, das wissen wir. Aber er denkt sicherlich nicht über einen Rücktritt nach derzeit. Eine Grippe ist jetzt nicht so dramatisch. Da muss er nun in den sauren Apfel beißen und sich schonen. 

Er macht auf jeden Fall weiter. Er schont sich natürlich auch deshalb, weil nach der Fastenzeit natürlich die Osterzeit kommt, die Karwoche. Und da ist das Programm für einen Papst, für Papst Franziskus, natürlich sehr stramm. Darauf muss er sich jetzt vorbereiten, und darum schont er sich auch.

Das Interview führte Johannes Schröer. 

Info: Das Gespräch wurde vor der Meldung geführt, dass der Papst kurzzeitig im Krankenhaus war. Der 87-Jährige wurde nach der wöchentlichen Generalaudienz am Vormittag in einer Klinik in Rom untersucht, wie der Vatikan mitteilte. Nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa konnte Franziskus aber kurz darauf wieder in den Vatikan zurückkehren. 

Generalaudienz des Papstes

Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:30 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter findet sie in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Während der Corona-Pandemie wurde sie aus der Bibliothek gestreamt.

Generalaudienz in Rom / © Alfred Diebold
Generalaudienz in Rom / © Alfred Diebold
Quelle:
DR