Papst Franziskus an Neujahr

Gewaltloser Einsatz für den Frieden

Papst Franziskus hat am Neujahrstag zu einem gewaltlosen und nachhaltigen Einsatz für den Frieden aufgefordert: "Der Feind des Friedens ist nicht nur der Krieg, sondern auch die Gleichgültigkeit".

Neujahr im Vatikan / © Lami (dpa)
Neujahr im Vatikan / © Lami ( dpa )

Beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz forderte Franziskus einen "geistlichen Kampf", um dem Frieden in den Herzen Raum zu geben. Zuvor hatte er am Silvesterabend trotz aller Krisen und Konflikte zu Zuversicht gemahnt: "Das Gute gewinnt immer, auch wenn es in manchen Momenten schwächer und unsichtbar zu sein scheint", sagte er beim feierlichen Jahresabschluss im Petersdom.

Das Jahr 2015 sei von "unsagbaren Leiden vieler Unschuldiger" geprägt gewesen, so Franziskus am Silvesterabend. Unzählige seien "gezwungen worden, ihre Heimat zu verlassen". Zugleich habe es "großartige Gesten der Güte, der Liebe und der Solidarität" gegeben. Solche Zeichen der Liebe könnten und dürften nicht "von der Rücksichtslosigkeit des Bösen verdunkelt werden". Zugleich müsse jeder sein Gewissen prüfen, inwieweit er "privaten Interessen und dem unstillbaren Durst nach Macht und Gewalt" Vorschub geleistet habe.

Aufbau einer gerechteren und brüderlicheren Welt

Die katholische Kirche begeht den 1. Januar als Weltfriedenstag. Er steht in diesem Jahr unter dem Leitwort: "Überwinde die Gleichgültigkeit und gewinne den Frieden". In seiner Predigt zum Neujahrsgottesdienst mahnte der Papst zum "Aufbau einer gerechteren und brüderlicheren Welt", in der jeder Mensch und jedes Geschöpf in Frieden leben könne. Dabei verurteilte er eine "Gleichgültigkeit, die Solidarität vereitelt", und eine "falsche Neutralität", die das Teilen behindere.

Auch zur Zeit der Geburt Jesu vor 2.000 Jahren hätten Krieg und Gewalt geherrscht. Dennoch sei dieser "reißende Fluss" machtlos gegen den "Ozean der Barmherzigkeit". Die Kraft des Glaubens könne bewirken, "was weder die Vernunft der Philosophen noch die Verhandlung der Politik zu erreichen vermag", sagte Franziskus.

Sternsinger aus Deutschland

An der Neujahrsmesse im Petersdom wirkten auch drei Sternsinger aus dem Bistum Eichstätt mit. Charlotte Schön (12), Stefan Waldau (10) und Ulrich Bittl (12) durften als Heilige Drei Könige mit Krone und Gewand kostümiert Wein und Brot für die Eucharistiefeier zum Altar bringen. Franziskus wechselte einige Worte mit ihnen und grüßte die Sternsinger anschließend auch beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz.

Insgesamt 15 Sternsinger waren begleitet vom Präsidenten des Kindermissionswerks "Die Sternsinger", Klaus Krämer, zu Neujahr nach Rom gereist. Bereits zum zwölften Mal gestalteten Kinder aus Deutschland die Gabenprozession bei der Papstmesse.


Quelle:
KNA