Tausende Menschen sind arm Sonntag auf den Petersplatz gekommen, um das Angelusgebet mit Papst Franziskus zu feiern. Der bezeichnete den Angriff Russlands auf die Ukraine erstmals als "Krieg".
Franziskus sagte, dass zwei Kardinäle derzeit vor Ort seien: Kardinal Konrad Krajewski, Sozialbeauftragter des Papstes, und Kardinal Michael Czerny vom Entwicklungsdikasterium.
Die Präsenz der beiden Kardinäle stehe für die Präsenz des Papstes, für die Präsenz aller Gläubigen, erklärte das Kirchenoberhaupt: "Sie soll zeigen: Der Krieg ist ein Wahnsinn! Hört auf mit dieser Grausamkeit!" Der Heilige Stuhl sei bereit alles zu tun, um sich in den Dienst des Friedens zu stellen, so Franziskus eindringlich. Krajewski und Czerny seien in die Ukraine gereist, "um dem Volk zu dienen und helfen".
Papst dankt Journalisten im Kriegsgebiet
Papst Franziskus hat sich bei den Journalisten im ukrainischen Kriegsgebiet bedankt. Ihr Dienst erlaube, "dem Drama der Bevölkerung nahe zu sein", so Papst Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Er lasse alle die Grausamkeit des Krieges sehen. Dafür riskierten die Journalisten ihr eigenes Leben, erinnerte Franziskus.
Die Journalisten im Kriegsgebiet arbeiten unter extrem gefährlichen Bedingungen. Oft fehle es an angemessener Schutzausrüstung, erklärte Reporter ohne Grenzen (ROG) am Samstag. Der Bedarf an medizinischen Notfallpaketen, humanitärer oder finanzieller Hilfe sei immens.
Härtere Gesetze in Russland
Zudem hatte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung in Russland unterzeichnet, mit denen unabhängige Medienberichterstattung weiter beschnitten wird.
Bis zu 15 Jahre Haft drohen demnach für die Verbreitung von angeblichen "Falschinformationen" über die russischen Streitkräfte. Strafen drohen auch jenen, die öffentlich die Armee "verunglimpfen". Das russische Parlament hatte zuvor einer entsprechenden Gesetzesänderung zugestimmt.
Papst zieht sich zurück - traditionelle Exerzitien beginnen
Franziskus kündigte außerdem an, dass er und die römische Kurie sich zu den traditionellen Fasten-Exerzitien zurückziehen werden. "Nehmen wir alle Bedürfnisse der Kirche und der menschlichen Familie in unser Gebet auf", bat er. Coronabedingt finden die Exerzitien in diesem Jahr erneut in privatem Rahmen statt. Von Sonntagnachmittag bis kommenden Freitag werden sich die in Rom ansässigen Kardinäle und Kurienleiter dem Gebet widmen. Auch der Papst selbst will in dieser Zeit keine öffentlichen Termine wahrnehmen. Die wöchentliche Generalaudienz entfällt.
2021 war wegen der Corona-Restriktionen ähnlich verfahren worden. In den Jahren vor der Pandemie hatte Franziskus führende Mitarbeiter der Kurie für eine knappe Woche in ein Bildungshaus nach Ariccia in den Albaner Bergen eingeladen. Dort hörten sie neben Stille und gemeinsamem Gebet Vorträge eines geistlichen Referenten. 2020 - bereits unter den Vorzeichen der Pandemie - sagte der Papst seine Teilnahme wegen einer Erkältung ab.