Damit ist der Prozess zur Heiligsprechung der aus Albanien stammenden Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin nur 18 Jahre nach ihrem Tod abgeschlossen. Ihre Hilfe für die Armen in den Elendsvierteln des indischen Kalkutta machte Mutter Teresa seit den 1970er Jahren weltberühmt. 1950 gründete sie den heutigen Orden "Missionarinnen der Nächstenliebe", der sich vor allem für Straßenkinder, Obdachlose, Arme und Kranke engagiert.
Laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung "Avvenire" findet die Heiligsprechung "aller Wahrscheinlichkeit nach" am 4. September statt. Dieses Datum hatten auch andere Medien bereits Mitte November genannt. Es ist der Sonntag vor dem 19. Jahrestag ihres Todes, am 5. September 1997.
Heilung von Hirntumor ein Wunder
Medizinische Gutachter der Heiligsprechungskongregation hatten bereits im September die Heilung eines Brasilianers von einem bösartigen Hirntumor im Jahr 2008 als wissenschaftlich nicht erklärbar beurteilt. Die theologische Kommission bewertete die Heilung des damals 35 Jahre alten Mannes laut "Avvenire" einstimmig als Wunder, das auf Fürsprache von Mutter Teresa gewirkt worden sei. Die Frau des Mannes, Familienangehörige und Bekannte baten Mutter Teresa demnach im Gebet um ihre Hilfe.
Am Dienstag bestätigten die zuständigen Kardinäle und Bischöfe das Heilungswunder. Bereits nach sechs Jahren wurde sie am 19. Oktober 2003 in einem der kürzesten Verfahren der Geschichte von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Papst Franziskus lernte Mutter Teresa 1994 während einer Bischofssynode im Vatikan persönlich kennen. Damals saß sie direkt hinter dem heutigen Papst. Er habe ihre Kraft und Entschiedenheit ihrer Wortmeldungen bewundert, sagte Franziskus später. Sie habe sich nicht von den Bischöfen einschüchtern lassen. Mutter Teresa sei eine Frau gewesen, "die immer das sagte, was sie sagen wollte".