Papst Franziskus hat erneut zu Gebeten für die Ukraine aufgerufen. Zunächst erinnerte er an den "schrecklichen Völkermord des Holodomor, die von Stalin absichtlich ausgelöste Vernichtung durch eine Hungersnot in den Jahren 1923 und 1924". Der Papst rief zum Gebet für die Opfer dieses Genozids auf und fügte hinzu: "Und beten wir auch für die vielen Ukrainer, darunter Alte, Frauen und Kinder, die heute das Martyrium der Aggression erleiden."
Auch auf die Fußballweltmeisterschaft in Katar ging der Papst ein. Mit einem Gruß an Spieler, Fans und Zuschauer hat er sich erstmals zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar geäußert. Am Ende der Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte der Papst, er hoffe, dass "dieses wichtige Ereignis die Begegnung und die Harmonie unter den Nationen fördert und die Geschwisterlichkeit und den Frieden unter den Völkern voranbringt." Die Niederlage seines Geburtslandes Argentinien am Dienstag gegen Saudi-Arabien erwähnte Franziskus nicht. Das südamerikanische Land gilt als einer der Anwärter auf den Weltmeistertitel.
Beten für Erdbebenopfer auf Java
Den Opfer des Erdbebens auf der indonesischen Insel Java gedachte der Heilige Vater ebenfalls und bete für die Toten und
Verletzten. Zum Abschluss der Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom und versicherte er allen Betroffenen der Naturkatastrophe sein Mitgefühl.
Das Erdbeben der Stärke 5,6 hatte sich am Montag etwa 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta ereignet. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Cianjur. Die Zahl der Todesopfer ist nach jüngsten Behördenangaben auf mindestens 271 gestiegen, Dutzende Menschen sind weiter vermisst. Unter den Getöteten sind viele Schulkinder, die während des Unterrichts von dem Beben überrascht wurden.
Die Erdstöße zerstörten oder beschädigten laut der staatlichen Katastrophenschutz-Behörde mehr als 50.000 Gebäude, darunter Wohnhäuser, Schulen und religiöse Bauten. Zehntausende Menschen sind obdachlos.
Echter und falscher Trost
Papst Franziskus rät dazu, echten und falschen Trost zu unterscheiden. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte er am Mittwoch vor mehreren tausend Pilgern, wer wahren Trost gefunden habe, werde angesichts von Schwierigkeiten nicht aufgeben, weil er in sich einen tiefen Frieden finde, der stärker sei als die Herausforderungen.
Deshalb sei der Trost ein großes Geschenk für das gesamte Leben, betonte der Papst. Aus ihm entspringe die Hoffnung. Trost ermögliche es dem Getrösteten, Dinge zu wagen, die er bis dahin für unvorstellbar hielt. Das Gegenteil sei die Verzweiflung. Sie führe dazu, dass man sich in sich verschließe und den Mut verliere. Nachdrücklich warnte der Papst vor falschen Tröstungen.
"Flüchtige Euphorie"
Diese seien "wie eine flüchtige Euphorie" und könnten zu einer Gefahr für Menschen werden, wenn sie solche Tröstungen in übertriebener Weise suchten. Als Vorbilder für die Suche nach dem wahren Trost, der von Gott kommt, empfahl er unter anderem seinen Namenspatron, den heiligen Franz von Assisi, und die heilige Edith Stein, die als jüdische Konvertitin 1942 in Auschwitz ermordet wurde.
Am Ende seiner Ausführungen rief der Papst die Menschen dazu auf, in der kommenden Adventszeit ihre Herzen für Gott zu öffnen.