Papst Franziskus wird am kommenden 27. April seine beiden Vorgänger Johannes XXIII. (1958-1963) und Johannes Paul II. (1978-2005). bei einer Zeremonie im Vatikan heiligsprechen. Das kündigte er am Montag bei einem Konsistorium vor den in Rom anwesenden Kardinälen an.
Keine Anerkennung eines zweiten Wunders
Während für den polnischen Papst Karol Wojtyla das Kanonisierungsverfahren vollständig abgeschlossen wurde, wird der Konzilspapst Angelo Roncalli ohne die offizielle Anerkennung eines zweiten Wunders in das Verzeichnis der weltweit zu verehrenden Heiligen in der katholischen Kirche aufgenommen.
Einsatz für Frieden und Menschenwürde
Zu Beginn des ersten Konsistoriums von Papst Franziskus trug der Präfekt der Heiligsprechungskongregation Kardinal Angelo Amato kurze Lebensbeschreibungen der beiden Kandidaten vor und bat um deren Kanonisierung. Er verwies auf den Einsatz dieser Päpste für den Frieden und die Menschenwürde. Beide Oberhäupter hätten die Kirche mit "milder Bestimmtheit" in einer schwierigen Situation des gesellschaftlichen Umbruchs geleitet.
"Barmherzigkeitssonntag" als Termin
Franziskus kündigte als Heiligsprechungstermin den kommenden 27. April an; das Datum fällt auf den Sonntag nach Ostern, der auf Initiative von Johannes Paul II. jeweils als "Barmherzigkeitssonntag" begangen wird.
Das Heiligsprechungsverfahren für Johannes Paul II. wurde in einer Rekordzeit von nur achtjähriger Dauer abgeschlossen. Er war am 1. Mai 2011 seliggesprochen worden, Johannes XXIII. am 3. September 2000.