Papst: Ganze Gesellschaft muss Korruption bekämpfen

 (DR)

Papst Franziskus hat zu gemeinsamem Einsatz gegen Korruption ermuntert. "Die ganze Gesellschaft muss sich konkret dafür einsetzen, dem Übel der Korruption entgegenzuwirken, die mit der falschen Hoffnung auf schnelle Gewinne in Wirklichkeit alle arm macht", hieß es am Montag auf seinem deutschsprachigen Twitter-Account. Franziskus äußerte sich zum Welttag gegen Korruption, der jährlich am 9. Dezember begangen wird.

Er hat ebenso Korruption in der eigenen Verwaltung beklagt. "Das ist ein Skandal, sie haben Sachen gemacht, die nicht sauber zu sein scheinen", sagte er zum jüngsten Finanzskandal im Vatikan um den verlustreichen Kauf einer Immobilie in London nach Angaben von "Vaticannews".

Im vorliegenden Fall sei Kapital "schlecht und mit Korruption" verwaltet worden, erklärte der Papst in seiner ersten öffentlichen Äußerung zu dem Skandal um Gelder aus dem sogenannten Peterspfennig.

Dieser besteht aus Spenden von Gläubigen aus aller Welt, mit denen der Papst Arme unterstützt. Grundsätzlich befürwortete das Kirchenoberhaupt Investitionen aus Mitteln des Peterspfennigs. Doch sie müssten abgesichert sein.

Der Papst verteidigte dabei seine Entscheidung, die Büros von fünf Verdächtigen durchsuchen zu lassen.

Diese hatte zum Ausschluss des Vatikans aus der Egmont-Gruppe geführt, die sensible Informationen über internationale Finanzaktivitäten austauscht. Die vatikanische Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall gegen fünf teilweise hochrangige Mitarbeiter des Staatssekretariats und der Finanzaufsicht.

Franziskus hatte nach eigenen Angaben selbst dazu geraten, bei der vatikanischen Staatsanwaltschaft Anzeige zu erstatten, nach dem der interne Wirtschaftsprüfer mit dem Verdacht zu ihm gekommen sei. (KNA, 9.12.2019/ epd,27.11.2019)