"Die großen Ansammlungen von Asylbewerbern und Flüchtlingen haben keine positiven Resultate hervorgebracht", sagte er am Dienstag im Vatikan. Hierdurch würden "eher neue Situationen der Verwundbarkeit und des Unbehagens" geschaffen.
Stattdessen sollte die erste Registrierung von Migranten nach Worten des Papstes an "angemessenen und anständigen Orten" erfolgen. Kleinere, dezentrale Einrichtungen seien dafür besser geeignet. Sie erleichterten eine Versorgung der Flüchtlinge und persönliche Begegnungen, so Franziskus. Zugleich forderte er eine Flüchtlingspolitik, die Zusammenführungen von Familien fördert. Ebenso mahnte er die Einrichtung von humanitären Korridoren an. Migranten dürften nicht in die Hände von Schlepperbanden fallen.
Warnung vor Demagogen
Franziskus äußerte sich vor Teilnehmern einer Konferenz über Flüchtlinge, die von der vatikanischen Behörde "für ganzheitliche Entwicklung" gemeinsam mit der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung und dem International Migration Network (SIMN) der Scalabrini-Missionare veranstaltet wurde.
In seiner Ansprache kritisierte Franziskus auch "populistische Demagogien", die Fremdenfeindlichkeit schüren. Erneut rief er dazu auf, Migranten mit offenen Armen zu empfangen. Es breite sich eine Haltung aus, die den Mitmenschen nur als Konkurrenten sehe und nicht als Bruder, den es aufzunehmen gelte, so der Papst. Diese egoistische Einstellung werde durch "populistische Demagogien" noch verstärkt.