Papst gibt drogenabhängigen Jugendlichen Mut

"Nicht in Selbstbezogenheit ertrinken"

Drogen entwurzeln das Leben eines Menschen, da ist Papst Franziskus sich sicher. In einer Audienz gab er drogenabhängigen Jugendlichen Mut, eine Gruppe aus Arnsberg im Sauerland hat ebenfalls teilgenommen.

Papst mit Jugendlichen bei einer Audienz / © N.N. (L’Osservatore Romano)

Papst Franziskus hat drogenabhängige Jugendliche zu einem Entzug ermutigt. "Drogen zerstören unsere historischen, kulturellen und persönlichen Bindungen und entwurzeln unser Leben", sagte er bei einer Frage-Antwort-Einheit während einer Audienz im Vatikan. Diese Entwurzelung aber ließe sich überwinden; man könne wieder zu sich selbst finden, so das Kirchenoberhaupt und verwies auf einen ehemaligen Abhängigen, der zuvor von seinen Erfahrungen berichtet hatte. Um einen Ausweg aus dem "Drama der Drogen" zu finden, gelte es sich zu fragen: "Sind wir uns unserer Wurzeln bewusst, der Liebe, unserer Projekte, der kreativen Fähigkeiten, die die Jugendlichen besitzen, um Propheten der Zukunft zu sein?", so der Papst. 

Von Konsum und Narzissmus geprägte Gesellschaft

Franziskus ging bei der Audienz der katholischen Gemeinschaft "Shalom" auch auf die Beziehung zwischen jungen und alten Menschen ein. Zudem würdigte er die Arbeit der Gemeinschaft und rief sie zur weiteren Verbreitung des Glaubens auf: "Gebt unentgeltlich das weiter, was ihr unentgeltlich erhalten habt."Junge und alte Menschen forderte der Papst zu einem ernsthaften Dialog auf, bei dem sich beide Seiten zuhörten. Zudem mahnte er, alte Menschen nicht aus der Gesellschaft auszuschließen. Den Jugendlichen gab er mit, sich in einer Gesellschaft, die von "Konsumismus und Narzissmus" geprägt sei, nicht zu verschließen und in "Selbstbezogenheit zu ertrinken". 

"Shalom"-Gruppe aus dem Sauerland

Die Papstaudienz erfolgte anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Gemeinschaft, die noch bis Samstag einen internationalen Jugendkongress in Rom abhält. Zur Audienz kamen nach Vatikanangaben rund 4.000 Teilnehmer. Aus Deutschland ist nach Angaben von "Shalom" eine Gruppe aus Arnsberg im Sauerland angereist.Die katholische Gemeinschaft "Shalom" wurde 1982 in Brasilien durch Moyses Louro de Azevedo Filho gegründet. Die ersten Treffen fanden in einer Pizzeria statt. 2007 wurde "Shalom" durch den Vatikan anerkannt. Die geistliche Gemeinschaft ist laut Vatikanangaben in 19 Ländern aktiv und zählt 3.800 Mitglieder.


Nach der Generalaudienz / © Alessandra Tarantino (dpa)
Nach der Generalaudienz / © Alessandra Tarantino ( dpa )
Quelle:
KNA