Papst hebt Bedeutung von Lesen und Schreiben hervor

"Spielt eine zentrale Rolle"

Lesen und Schreiben haben nach Ansicht von Papst Franziskus grundlegende Bedeutung für den Menschen. Der Papst formulierte zudem drei wichtige Herausforderungen für die heutige Zeit. Auch Bischof Timmerevers aus Dresden äußerte sich.

Nicht jeder Mensch kann lesen und schreiben / © igorstevanovic (shutterstock)
Nicht jeder Mensch kann lesen und schreiben / © igorstevanovic ( shutterstock )

"Die Alphabetisierung spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung eines jeden Menschen, für seine Eingliederung in die Gemeinschaft und für seine aktive und wirksame Beteiligung an der Weiterentwicklung der Gesellschaft", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Grußwort des Papstes zum Weltalphabetisierungstag der Unesco.

Wichtige Herausforderungen für die heutige Zeit sind nach Franziskus das Verständnis für Friedensförderung, digitale Kompetenz und das Verständnis für eine ganzheitliche Ökologie. 

Die Grußbotschaft des Papstes sandte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay. Der Weltalphabetisierungstag findet seit 1967 am 8. September statt.

Bischof Timmerevers fordert Zugang zu Bildung

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Heinrich Timmerevers. Lesen und Schreiben seien "das Fundament, auf dem Wissen, Verständnis und geistige Freiheit wachsen", erklärte der Bischof von Dresden-Meißen zum Weltalphabetisierungstag auf X (Ex-Twitter).

"Wenn wir die Lernfähigkeit des Menschen als eine Gabe Gottes verstehen, dann darf Bildung nie exklusiv sein", so Timmerevers. Alphabetisierung sei mehr als das Erlernen von Buchstaben, sondern "der Schlüssel zu einem erfüllten Leben und zu einer gerechteren Gesellschaft".

In Deutschland sind 6,2 Millionen Menschen sogenannte funktionale Analphabeten.

Analphabetismus

Im Allgemeinen wird zwischen mehreren Formen des Analphabetismus unterschieden: Primärer Analphabetismus liegt vor, wenn der Betroffene nie schreiben und lesen gelernt hat. Von sekundärem Analphabetismus wird gesprochen, wenn die Schreib- und Lesekenntnisse wieder verlernt wurden. In Deutschland kommt am häufigsten der sogenannte funktionale Analphabetismus vor. Betroffene können einzelne Buchstaben und Wörter erkennen, die Bedeutung von zusammenhängenden Sätzen jedoch nicht verstehen.

Analphabetismus ist noch weit verbreitet / © Jens Büttner (dpa)
Analphabetismus ist noch weit verbreitet / © Jens Büttner ( dpa )
Quelle:
KNA