Dies habe das Kirchenoberhaupt "klar und eindeutig geklärt", sagte Schaller am Montag bei einer Veranstaltung in der Berliner Katholischen Akademie.
Zugleich mache der Papst aber deutlich, dass eine Friedensethik nicht auf die Frage des Waffeneinsatzes reduziert werden dürfe, erklärte der Militärdekan für die Katholische Militärseelsorge in den ostdeutschen Bundeswehrstandorten.
Wie seine Vorgänger betone Franziskus, dass ein Friede nur dann von Dauer sei, wenn er mit gerechten Lebensverhältnissen verbunden sei, so Schaller, der auch für die Auslandsdienststellen der Katholischen Militärseelsorge zuständig ist.
Gewaltlosigkeit gefordert
Der evangelische Berliner Militärpfarrer Thomas Thiel kritisierte Vertragsbrüche auch westlicher Staaten wie der USA in den militärischen Konflikten nach dem Zweiten Weltkrieg. Dies habe zu einem "völkerrechtlichen Desaster" geführt. Christen seien angesichts dessen in besonderer Weise gefordert, die von Jesus Christus geforderte Gewaltlosigkeit in den friedensethischen Debatten einzufordern.
Der Berliner Rabbiner Nils Ederberg erklärte, im Unterschied zu den Kirchen gebe es im Judentum keine religiöse Autorität, die friedensethische Positionen verbindlich festlegen könne. So spreche etwa auch die ultrareligiöse Ausrichtung des Judentums in dieser Frage nicht mit einer Stimme.
Die Religionsvertreter sprachen beim Auftakt einer dreitägigen Konferenz zum Thema "Seele und Moral der Truppe - Militärseelsorge in schwierigen Zeiten". Veranstalter ist das Zentrum für Intellektuelle Diaspora an der Katholischen Akademie in Berlin.