Papst Franziskus hat Jesus als "einen Propheten mächtig in Wort und Tat" beschrieben. Beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz skizzierte er, wie Jesus die Menschen in der Synagoge von Kapharnaum beeindruckte und überzeugt habe. Einerseits habe er dies durch die Art und Weise getan, wie er die Heiligen Schriften auslegte; andererseits mit der Heilung eines Menschen, der von einem Dämon besessen war. So habe Jesus bewiesen, dass er wirkliche Autorität besitze.
Anders als die Schriftgelehrten damals, die sich nur auf Tradition berufen hätten, habe Jesu Lehre etwas Neues geboten, vorgetragen mit Autorität. Und durch seine Tat, habe er die Bedeutung dieser Lehre unterstrichen. "Jesus ist unser Lehrer, kraftvoll in Wort und Tat – und unser Freund", so Franziskus. Der Papst bezog sich in seiner Auslegung auf die Erzählung des Markus-Evangeliums dieses Sonntags (1,21-28).
Papst erinnert an Welt-Lepra-Tag
Zudem erinnerte Papst Franziskus beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz an den Welt-Lepra-Tag. Heute noch treffe diese Krankheit die ärmsten und am meisten benachteiligten Menschen. Ihnen und jenen, die sich um die Kranken kümmern, gälten die besondere Nähe und Solidarität der Christen sowie ihr Gebet.
Der Welt-Lepra-Tag wird jährlich am letzten Januar-Sonntag begangen. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind vor allem Menschen in Indien, Brasilien, Indonesien betroffen. Dort traten demnach 2017 insgesamt fast 178.000 Neufälle auf. In Europa habe es vorletztes Jahr 32 neue Fälle gegeben. Der Vatikan fordert die bessere Integration von Leprapatienten.
"Soziales Stigma bleibt Hauptproblem"
"Das soziale Stigma bleibt das Hauptproblem für jene, die von der Krankheit betroffen sind", so Kardinal Peter Turkson. Der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde schreibt in seiner Botschaft, dass dies auch im Motto des Aktionstages zum Ausdruck komme: "Nie wieder Ungerechtigkeit, Diskriminierung und Lepra in der Welt".
Die in einzelnen Ländern noch vorhandenen Gesetze gegen Leprakranke verstießen gegen die Menschenwürde und müssten dringend abgeschafft werden, forderte Turkson. Zur Heilung und Wiedereingliederung der Patienten müssten die entsprechenden staatlichen, zivilen und kirchlichen Akteure noch mehr zusammenarbeiten.