Papst lehnte laut Zeitungen Abtwahl von Montecassino ab

Franziskus will offenbar selbst bestimmen

Papst Franziskus hat die Wahl des neuen Abtes von Montecassino offenbar nicht genehmigt. Laut unbestätigten italienischen Presseberichten will der Papst den Abt stattdessen selbst bestimmen.

Die Krypta von Montecassino mit der Grabstätte des Benedikt von Nursia (DR)
Die Krypta von Montecassino mit der Grabstätte des Benedikt von Nursia / ( DR )

Papst Franziskus hat die Wahl des neuen Abtes von Montecassino offenbar nicht genehmigt. Laut unbestätigten italienischen Presseberichten will der Papst den Abt stattdessen selbst bestimmen. Bereits im August wählten demnach die Mönche der traditionsreichen Benediktinerabtei den Deutschen Mauritius Wilde (56) zum 193. Nachfolger des heiligen Benedikt von Nursia.

Pater Mauritius Wilde OSB (DR)
Pater Mauritius Wilde OSB / ( DR )

Den Zeitungsberichten zufolge soll der Vatikan den Einspruch des Papstes gegen die Wahl bekannt gegeben haben. Gründe seien nicht genannt worden. Wilde ist derzeit Prior der Abtei Sant'Anselmo in Rom und Generalprokurator der internationalen Benediktiner-Föderation. Seit 2014 steht der Italiener Donato Ogliari (65) der Abtei Montecassino vor.

Mutter aller Benediktinerklöster

Montecassino nahe Rom gilt als Mutter aller Benediktinerklöster. Dort schrieb der heilige Benedikt seine Ordensregel für das Zusammenleben der Gemeinschaft. Montecassino gehört zu den elf sogenannten Territorialabteien in der katholischen Kirche; die Wahl des Abtes bedarf der päpstlichen Bestätigung. Seit einer Reform 2014 unterstehen die umliegenden Pfarrgemeinden nicht mehr dem Kloster, sondern wurden vom Papst dem Bistum Sora-Aquino-Pontecorvo zugeschlagen.

Benediktiner

Die Benediktiner sind die älteste heute noch bestehende klösterliche Bewegung der katholischen Kirche im Westen. Der Orden geht zurück auf die Regel des heiligen Benedikt von Nursia (480-547).

In seiner heutigen Form wurde er 1893 von Papst Leo XIII. (1878-1903) gebildet. Als benediktinisch im weiteren Sinne gelten alle Ordensgemeinschaften, die nach der Regel Benedikts leben, etwa Zisterzienser und Trappisten.

Die Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier (shutterstock)
Die Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier / ( shutterstock )

 

Quelle:
KNA