Papst mahnt Christen zu Aufnahmebereitschaft

"Das Reich Gottes gibt es nicht auf dem Silbertablett"

Wie viel ist ein jeder bereit, für den Glauben zu riskieren? "Alles", hat Papst Franziskus am Sonntag in Rom gefordert. Für Christen stehe nämlich Jesus an erster Stelle. Deswegen gehe es darum, ihm alles andere unterzuordnen.

Papst Franziskus beim Angelusgebet / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus beim Angelusgebet / © Gregorio Borgia ( dpa )

"Das Reich Gottes wird allen angeboten - aber nicht auf einem Silbertablett",  so Papst Franziskus am Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. "Es verlangt eine Dynamik: Es geht darum zu suchen, loszugehen, sich einzusetzen. Eine Haltung des Suchens ist die wesentliche Bedingung, um das Reich Gottes zu finden. Das Herz muss brennen vor Verlangen, das wertvolle Gut zu entdecken."

Das Reich Gottes sei ein Schatz, den es zu suchen gelte, sagte der Papst in Anlehnung an einen Ausschnitt aus dem Matthäusevangelium. Darin vergleicht Jesus das Reich Gottes mit einem in einem Acker vergrabenen Schatz. "Er ist selbst der vergrabene Schatz", übersetzt der Papst und sagt weiter: "Er ist die wesentliche Entdeckung, die unserem Leben eine entscheidende Wendung geben und es mit Sinn erfüllen kann!"

Wer suchet und verzichtet, der findet

Wie bei jeder Schatzsuche stehe auch mit Blick auf das Reich Gottes die Suche im Vordergrund. Wer den Schatz findet, sei aber noch nicht am Ende der Suche. Danach erdordere es vor allem einer Bereitschaf tzum Opfer, sagte der Papst: "Wenn wir den Schatz finden, wenn wir also den Herrn gefunden haben, dann darf diese Entdeckung nicht steril bleiben, sondern wir müssen ihr alles opfern."

Es gehe weniger darum, alles andere geringzuschätzen, als vielmehr darum, alles Jesus unterzuordnen und ihn an die erste Stelle zu setzen.

Was ist die Bereitschaft zum Opfer?

Um Missverständnissen vorzubeugen, erläuterte der Papst, was er damit meinte: Der Jünger Christi sei nämlich nicht jemand, der auf irgendwelche wichtigen Dinge verzichte und versuche, ohne alles auszukommen.

"Er ist jemand, der etwas viel Wertvolleres gefunden hat: die vollkommene Freude, die nur der Herr geben kann. Das ist die evangeliumsgemäße Freude der geheilten Kranken, der Sünder, die Vergebung erfahren haben, des Schächers, dem sich die Tür zum Paradies öffnet."


Quelle:
rv , DR