Papst nennt Märtyrer Romero Vorbild für Bischöfe

 (DR)

Papst Franziskus hat katholische Geistliche zur Orientierung an dem soeben heiliggesprochenen Oscar Romero ermahnt.

Der 1980 ermordete Erzbischof von San Salvador verkörpere auf ideale Weise den "Guten Hirten, der sein Leben für die Schafe hingibt", sagte Franziskus am Montag vor Pilgern und Klerikern, die zu der Heiligsprechung nach Rom gereist waren. Dabei rief er zum Einsatz für Vergebung auf, aber auch zu einer "prophetischen Anklage" von Missständen in der Welt.

Vom Gedenken an Romero müsse eine Botschaft des Friedens und der Versöhnung für ganz Lateinamerika ausgehen, so der Papst. Mit Blick auf El Salvador beklagte er die "Geißel der Spaltung und des Krieges" sowie eine erzwungene Abwanderung vieler Salvadorianer.

Den salvadorianischen Bischöfen empfahl der Papst Romero als Vorbild für die Zuwendung zu jenen, die der Barmherzigkeit Gottes am meisten bedürften, und als Ansporn zu Kooperation. Die Bischöfe sollten Zeichen einer "Einheit in Verschiedenheit" sein, die die Kirche auszeichne. Weiter sagte Franziskus, die Menschen fänden nur in Gott Freiheit von Sünde, Bosheit und Hass, um frei für Nächstenliebe zu sein.

Oscar Romero, ein wichtiger Vertreter der Befreiungstheologie, geriet durch sein Eintreten für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador.

Am 24. März 1980 wurde er während einer Messe am Altar erschossen. Sein Tod löste den Bürgerkrieg gegen die seit 1979 herrschende Militärjunta aus. Die Mörder sind bis heute nicht verurteilt. (kna/Stand 15.10.2018)