Es soll ein Zeichen der Hoffnung für alle Gefangenen weltweit sein: Am Donnerstagmorgen hat Papst Franziskus eine sogenannte Heilige Pforte in der Vaterunser-Kirche der römischen Haftanstalt Rebibbia geöffnet. Weibliche und männliche Insassen sowie Angehörige der Gefängnispolizei nahmen an der Zeremonie teil.
Er habe die Pforte in einem Gefängnis öffnen wollen, damit jeder die Möglichkeit habe, die Tore seines Herzens zu öffnen und zu verstehen, dass die Hoffnung nie enttäusche, sagte der Papst. Bereits an Heiligabend hatte er ein solches Ritual vollzogen und anlässlich des Heiligen Jahres 2025 die ansonsten verschlossene Heilige Pforte im Petersdom passiert. Anders als am Weihnachtsabend durchschritt er das Tor in der Haftanstalt eigenständig - ohne Rollstuhl.
Zum Heiligen Jahr, das regulär alle 25 Jahre stattfindet und am 6. Januar 2026 endet, werden mehr als 30 Millionen Besucher in Rom erwartet. Es steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung".
Papst macht Häftlingen Mut
Hoffnung war auch das zentrale Thema der aus dem Stegreif gehaltenen Predigt während der Messe in Rebibbia. "Das ist die Botschaft, die ich euch geben will - allen, auch mir selbst: Niemals die Hoffnung verlieren!", so der Papst. Das gelte selbst in den schwierigsten Momenten, wenn man glaube, es gehe nicht weiter, es gebe keine Lösung: "Die Hoffnung enttäuscht nie, niemals", betonte Franziskus. "Es gibt immer etwas, wofür es sich lohnt, weiterzumachen."
Seit Beginn seiner Amtszeit engagiert sich der Papst für Häftlinge, lenkt mit zahlreichen Gefängnisbesuchen im In- und Ausland mediale Aufmerksamkeit auf die Zustände im Strafvollzug. In Italien sind diese wegen Überbelegung und Personalmangel mitunter prekär - regelmäßig kommt es zu Suiziden und Aufständen. Das römische Gefängnis Rebibbia ist eine der größten Haftanstalten Italiens. Zuletzt war Franziskus dort an Gründonnerstag zu Besuch.