Papst richtet Botschaft an sein Heimatland Argentinien

"Großes Vaterland"

Papst Franziskus hat sein Heimatland Argentinien zu einem stärkeren Engagement für die Belange des gesamten südamerikanischen Kontinents aufgefordert.

"Ich habe gefühlt, dass das ein Kontakt von zwei alten Bekannten war", sagte Argentiniens Präsident Macri nach dem Treffen mit dem Papst Anfang 2016. / © GIORGIO ONORATI (dpa)
"Ich habe gefühlt, dass das ein Kontakt von zwei alten Bekannten war", sagte Argentiniens Präsident Macri nach dem Treffen mit dem Papst Anfang 2016. / © GIORGIO ONORATI ( dpa )

Simon Bolivar und Jose de San Martin, den Vorkämpfern für die Unabhängigkeit Südamerikas, habe ein "Großes Vaterland" vorgeschwebt, das über die Landesgrenzen hinausgehe, heißt es in einer päpstlichen Botschaft zur Unabhängigkeit Argentiniens vor 200 Jahren, die der Vatikan am Freitagabend veröffentlichte.

"Diese Realität vereint uns zu einer Familie der weiten Horizonte und der Loyalität zu unseren Geschwistern", schreibt Franziskus darin. Er bete dafür, dass Gott dieses Große Vaterland "schütze, stark mache und vor jeder Art von Kolonisierung bewahre". Adressiert ist die Botschaft an den Vorsitzenden der Argentinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Maria Arancedo.

Gespanntes Verhältnis

Weiter ruft der Papst die Katholiken Argentiniens in dem Schreiben zum Patriotismus auf. "In der Schule haben sie uns beigebracht, unser Mutterland zu lieben, und diese Liebe ist die Wurzel unseres patriotischen Zugehörigkeitsgefühls." Die eigene Mutter verkaufe man nicht und "erst recht nicht das eigene Mutterland". Das Verhältnis zwischen der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung und der katholischen Kirche war gespannt. Ihre führenden Repräsentanten waren teils stark antiklerikal geprägt. Viele Geistliche sympathisierten mit der Kolonialmacht Spanien.

Am 9. Juli 1816 erklärte das damalige Vizekönigreich des "Rio del la Plata", das zum größten Teil aus dem Territorium des heutigen Argentinien bestand, seine Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien.


Quelle:
KNA