Mit einem Großtreffen in Rom hat die katholische Gemeinschaft des Neokatechumenats an ihre 50-jährige Präsenz in Italiens Hauptstadt erinnert. An der Begegnung auf dem früheren Weltjugendtagsgelände im Osten Roms nahm auch Papst Franziskus teil. Er rief die Gemeinschaft zur Einheit mit der Kirche auf und warnte vor Isolationismus und aggressiver Glaubensverkündigung.
Ferner segnete Franziskus Kreuze für 34 Missionare und entsandte Gruppen des Neokatechumenats in mehrere Randgemeinden Roms. Der "Neokatechumenale Weg" wurde 1964 von Kiko Argüello und Carmen Hernandez (1930-2016) in Madrid gegründet.
Ein Warnung an die Mitglieder
Franziskus mahnte die Mitglieder des Neokatechumenats, gemeinsam in der Kirche voranzugehen und Unterschiede zu respektieren. Niemand dürfe anderen Gangart und Richtung vorschreiben. Alle Gläubigen seien Pilger, die, "begleitet von Glaubensbrüdern, andere begleiten". Der Papst verlangte Achtung vor dem Weg jedes einzelnen. In der Glaubensentwicklung dürfe es keinen Zwang geben, da die Antwort gegenüber Gott nur "in echter und aufrichtiger Freiheit" reifen könne.
Der Neokatechumenale Weg versteht sich als Prozess der Glaubensunterweisung. Der Vatikan erkannte die Statuten der Gemeinschaft nach einer fünfjährigen Erprobungsphase 2008 an. Benedikt XVI. (2005-2013) appellierte wiederholt an die Neokatechumenalen, die Einheit mit den Bischöfen zu wahren, sich in Pfarreien einzugliedern und liturgische Normen zu beachten.
Aktuell ist der Neokatechumenale Weg nach eigenen Angaben in 134 Nationen vertreten und zählt 21.300 Gruppen in 6.270 Pfarreien. Weiter unterhält die Gemeinschaft 120 eigene Priesterseminare, so auch in Wien, Köln, Berlin sowie Lugano und Fribourg in der Schweiz.