Er schließe sich dem Aufruf der Bischöfe "in dem geliebten afrikanischen Land" an, die Gewalt zu beenden und als Ziel "immer das Gemeinwohl" zu haben, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag auf dem Petersplatz nach seinem Angelus-Gebet.
Nach den Präsidentschaftswahlen in Gabun berichteten Medien Anfang September von Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Der amtierende Präsident Ali Bongo hatte sich zum Sieger der Wahlen erklären lassen; sein Herausforderer Jean Ping sprach von Wahlbetrug. Bei den Unruhen sollen sieben Menschen ums Leben gekommen sein.
Papst: "Baumeister des Friedens"
"Ich ermutige alle, besonders die Katholiken, Baumeister des Friedens zu sein, im Respekt vor Gesetzlichkeit, Dialog und Brüderlichkeit", sagte der Papst und rief zum Gebet für Gabun auf. Zugleich versicherte er die Angehörigen der Opfer des Konflikts seiner geistlichen Nähe.
Gabun erlangte 1960 seine staatliche Unabhängigkeit von Frankreich. Omar Bongo regierte das Land von 1967 bis 2009; danach folgte sein Sohn Ali. Der Name der Familie wird immer wieder in Zusammenhang mit Vetternwirtschaft und Korruption genannt. Aufgrund seines Rohstoffreichtums - neben Öl unter anderem Uran, Mangan und Gold - weist Gabun im Vergleich zu anderen Staaten in Afrika eine vergleichsweise gute Wirtschaftsbilanz auf.
"Für Sünde nur das Beste"
Aus Sicht von Papst Franziskus will Gott auch für Sünder nur das Beste. Es gebe keine Sünde, von der die Gnade Gottes nicht befreien könne, sagte der Papst beim Angelus-Gebet. "Wenn wir Sünder uns bekehren und vor Gott treten, erwarten uns nicht Vorwürfe und Härte", so das Oberhaupt der katholischen Kirche. Gott nehme reuige Sünder vielmehr freudig auf und feiere mit ihnen die Bekehrung, sagte der Papst mit Verweis auf das Lukasevangelium in dem es heißt, dass im Himmel mehr Freude herrsche "über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren".
"Habt ihr jemals daran gedacht, dass im Himmel gefeiert wird, wenn wir zum Beichtstuhl gehen?", fragte Franziskus seine Zuhörer. Gott warte immer darauf, dass die Menschen sich auf den richtigen Weg machten, er sehe sie schon in der Ferne und gehe ihnen entgegen, umarme sie und "lösche" alle Sünden der Vergangenheit aus, so der Papst.