Papst ruft zu radikaler Wende in der Wasserwirtschaft auf

"Wir verwandeln es in eine Tauschwährung"

Trinkwasser ist lebenswichtig und wird doch vielerorts ein knappes Gut - und darum teuer. Selbst der Zugang zu sauberem Meerwasser wird seltener. Der Papst nimmt das zum Anlass, die Menschheit zum Umdenken zu ermahnen.

Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Papst Franziskus hat zu einer radikalen Wende beim Umgang mit Wasser aufgerufen. In einer am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Botschaft schreibt der Papst, die Menschen müssten den Gemeinwohlnutzen des Wassers für die Ernährungssicherheit und seine Rolle bei der Regulierung des Klimas wiederentdecken. Nötig sei ferner ein Kampf gegen die Vergiftung des Wassers, damit es als Erbe an künftige Generationen weitergegeben werden könne.

Spekulationsobjekt

Scharfe Kritik übte das Kirchenoberhaupt am Umgang mit Trinkwasser als einem knappen Wirtschaftsgut und Spekulationsobjekt. Es sei bedauerlich festzustellen, wie Menschen die Eigenschaften des Wassers "pervertieren, um etwas, das (für das Gemeinwohl) nützlich ist, in einen Gegenstand der Ausbeutung zu verwandeln", so Franziskus. "Statt es als wertvolles Geschenk Gottes zu betrachten, verwandeln wir es in eine Tauschwährung, in ein Spekulationsobjekt und sogar in ein Mittel der Erpressung."

Mancherorts ein rares Gut: sauberes Trinkwasser / © Riccardo Mayer (shutterstock)
Mancherorts ein rares Gut: sauberes Trinkwasser / © Riccardo Mayer ( shutterstock )

Der Papst erinnerte daran, dass der heilige Franz von Assisi (1181-1226) das Wasser als Schwester der Menschen angesprochen und ihm bescheinigt habe, dass es "nützlich, demütig, kostbar und keusch" sei. Die Botschaft des Papste richtete sich an die Teilnehmer der internationalen Konferenz zum Thema Wasser in Costa Rica, zu deren Veranstaltern auch die Vereinten Nationen gehören. Der Titel der Veranstaltung lautet auf Spanisch "Inmersos en el Cambio" (Eingetaucht in den Wandel).

Quelle:
KNA