Papst Franziskus hat zu verstärkten Anstrengungen im Kampf gegen seltene und vernachlässigte Krankheiten aufgerufen. Dies sei eine "enorme Herausforderung" auf globaler Ebene, heißt es in einer am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Botschaft.
Leidtragende seien vor allem arme Menschen. Die Umweltverschmutzung verschlimmere deren Situation oft noch zusätzlich, in einigen Fällen sei sie sogar Auslöser der Krankheiten. Der Papst fordert in dem Schreiben ein gemeinsames Vorgehen von Politik, Gesundheitsorganisationen, Pharmaindustrie, Interessenverbänden und Bürgern.
"Das Gesundheitsproblem ist global"
Anlass der Botschaft war ein internationaler Kongress zu diesem Thema, den der päpstliche Gesundheitsrat im Vatikan ausrichtete. Dazu waren 320 Fachleute aus 50 Ländern angereist.
Neben medizinischer Forschung und technischem Fortschritt sei das Zeugnis jener Helfer unerlässlich, die sich an die Peripherien der Welt begäben, um kranken Menschen zu helfen, schreibt der Papst weiter. Nötig für ein wirksames Vorgehen sei vor allem der "freie und mutige Wille, ein globales Gesundheitsproblem zu einer guten Lösung zu bringen".
Viele Betroffene
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind etwa 400 Millionen Menschen von seltenen Krankheiten betroffen. In diese Kategorie fallen zwischen 5.000 und 8.000 Krankheitsbilder. Als seltene Krankheiten gelten etwa das Asperger-Syndrom, das eine autistische Entwicklungsstörung bezeichnet, und die Addison-Krankheit, hinter der sich eine schwere Erkrankung der Nebenniere verbirgt.
Mehr als eine Milliarde Menschen haben nach WHO-Angaben zudem "vernachlässigte" Krankheiten. Besonders hoch sei das Risiko in tropischen Gebieten mit schlechter Wasser- und Hygieneversorgung. Dazu zählen etwa Bandwurm-Erkrankungen und das Dengue-Fieber.