Papst schickt Videobotschaft an junge Häftlinge in Argentinien

"Schritt vorwärts"

Regelmäßig telefoniert Papst Franziskus mit rund 180 Gefängnisinsassen in Buenos Aires. In seiner Videobotschaft an diesem Freitag bestärkt er sie, nicht aufzugeben und hoffnungsvoll nach vorn zu schauen. 

Papst Franziskus spricht immer wieder mit Häftlingen, hier in Italien / © Osservatore Romano (KNA)
Papst Franziskus spricht immer wieder mit Häftlingen, hier in Italien / © Osservatore Romano ( KNA )

Papst Franziskus hat sich in einem Video an junge Strafgefangene in seiner Heimatstadt Buenos Aires gewandt, mit denen er sonst regelmäßig telefoniert. Anlass war die Einrichtung eines neuen Musikkurses, den Franziskus als "Schritt vorwärts" zur Wiedereingliederung bezeichnete. Die Initiativen des Gefängnisses Ezeiza zu Arbeit, Kultur und Ausbildung machten ihm "viel Freude"; dies sei "ein Zeichen von Humanität", sagte der Papst in der knapp fünfminütigen Botschaft, die der Vatikan am Donnerstag verbreitete.

Horizont der Hoffnung

"Vergessen wir nicht: Damit eine Strafe fruchtbringend ist, muss sie einen Horizont der Hoffnung haben. Andernfalls bleibt sie in sich geschlossen und ist bloß ein Foltermittel, ist nicht fruchtbar", sagte der Papst. Den jungen Insassen sprach er Mut zu: Das Leben sei ein Geschenk, das man jeden Tag erringen müsse, um es zu bewahren. "Einen Haufen Probleme haben wir alle, aber dieses Geschenk hüten wir und lassen wir wachsen", sagte Franziskus.

Papst bleibt auf dem Laufenden

Die über 180 Jugendlichen im Gefängnis Melchor Romero in der Stadt La Plata rund 50 Kilometer südlich von Buenos Aires beteiligten sich gerade an einem Lese-Marathon, als der argentinische Papst aus dem Vatikan anrief. "Junge Leute müssen stets nach vorne streben mit Hoffnung und einen fröhlichen Gesicht. Nicht mit einem traurigen Gesicht wie die Alten", sagte Franziskus.

Der Papst beteuerte den Gefangenen, er sei "über alle eure Aktivitäten auf dem Laufenden". Einige Mitarbeiter der Justiz und des internen Studentensekretariats sprach er mit Vornamen an. Nach der üblichen Bitte, für ihn zu beten, fügte er hinzu: "Bis zum nächsten Telefonat!"


Quelle:
KNA , dpa