Die albanische Ordensfrau, die sich in Kalkutta um Straßenkinder kümmerte, habe die Barmherzigkeit "zur Richtschnur ihres Lebens gemacht", schreibt Franziskus darin laut einem Vorabdruck in der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera".Er beginnt sein Vorwort mit dem Satz: "Wir sind keine Nichtregierungsorganisation, eine NGO arbeitet für ein Projekt, wir aber arbeiten für eine Person.“ Insgesamt dreht sich seine Reflexion über das Leben der seligen Ordensfrau um fünf Worte: das Gebet, die Nächstenliebe, die Barmherzigkeit, die Familie und die Jugend.
So wie Mutter Theresa ihren Tag stets mit dem Gebet begonnen habe, habe sie ihn auch in Anbetung beendet und dadurch Arbeit und Gebet miteinander verbunden. Nächstenliebe bedeute, sich den Menschen, denen man im Laufe des Tages begegnet, empathisch gegenüber zu zeigen und sich in sie und ihre Situation hineinzuversetzen. Das dritte Wort - die Barmherzigkeit - ist ein Herzensanliegen von Papst Franziskus. Er schreibt dazu: "Es ist mein Wunsch, dass das Volk der Christen während des Jubiläums der Barmherzigkeit über spirituelle und physische Werke der Barmherzigkeit reflektiert." Mit Blick auf den Begriff "Familie" zitiert der Papst Mutter Theresa und schließt sich ihrem Apell an: "Ihr sollt stets immer mehr zur Freude und zum Trost Gottes werden und das Gebet in Eure Familien bringen." Da Albanien das "jüngste Land Europas" sei, richtet Franziskus seine Reflexionen zum Begriff der "Jugend" insbesondere an die Jugendlichen in Albanien. Er ermuntert sie, ihr Leben auf Jesus Christus aufzubauen, denn "wer auf Gott baut, der baut auf einen Felsen".
"Wie lieben die, die nicht geliebt werden"
Das Buch enthält zwei Ansprachen vor Jugendlichen und Ordensfrauen in Mailand aus dem Jahr 1973 und erscheint in diesen Tagen in Italien unter dem Titel "Wie lieben die, die nicht geliebt werden". Franziskus spricht Mutter Teresa am 4. September in Rom heilig.