Papst: Schule darf nicht nur Fakten vermitteln

Handeln des Menschen immer Frucht des Bewusstseins

Die Schule darf nach den Worten von Papst Benedikt XVI. nicht nur Faktenwissen vermitteln. Sie müsse auch kulturelle, soziale, ethische und religiöse Inhalte vertiefen, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Den Lehrern komme bei der Wertevermittlung eine wichtige Rolle zu. "Wer unterrichtet, muss auch den moralischen Aspekt des menschlichen Wissens wahrnehmen", so der Papst. Das Handeln des Menschen sei immer die Frucht seines Bewusstseins.

 (DR)

Danach stellte Papst Benedikt XVI. in der Audienzhalle zwei weitere Gestalten in seiner Katechesereihe über die Kirchenväter vor: Boëthius und Cassiodor. Diese bemühten sich in den Jahren nach dem Untergang des weströmischen Reiches um die Bewahrung und Weitergabe des antiken Kulturerbes.

"Boëthius, der um 480 in Rom geboren wurde und aus dem vornehmen Geschlecht der Anicier stammte, schlug früh die politische Laufbahn ein. Das wahre Glück besteht für Boëthius in der Bekämpfung der Laster, der Pflege der Tugenden und im Streben nach Gott, dem höchsten Gut des Menschen. Cassiodor wurde um 485 in Kalabrien geboren; auch er war zunächst politisch aktiv. Nach seiner Abkehr von der Politik gründete er das Kloster "Vivarium", dessen Hauptaufgabe in der Pflege des Bildungs- und Kulturguts der Antike bestand. So widmeten sich die Mönche vornehmlich dem Studium, dem Kopieren und der Erhaltung alter Schriften. In Cassiodors eigenen Werken nimmt das Gebet, das sich aus der Heiligen Schrift und insbesondere aus den Psalmen nährt, eine zentrale Stellung ein."

Unter den deutschsprachigen Besuchern grüßte Benedikt XVI. besonders die Teilnehmer an der Tagung der Internationalen Stiftung Humanum. Ihnen und den anwesenden deutschsprachigen Pilgern legte der Papst folgendes ans Herz:

"Im Schauen auf Jesus Christus, der in seinem Kreuzestod alles Leid der Welt auf sich genommen hat, finden wir Halt und Trost. Er führt uns zum wahren Heil, und Ihm wollen wir unser Leben anvertrauen. Der Herr schenke euch seine Gnade."