Papst spricht zur Gebetswoche der Einheit der Christen

Ökumenisch geeint in der Nächstenliebe

Papst Benedikt XVI. hat die getrennten Christen zum aktiven Einsatz für die Ökumene aufgerufen. Der Weg zur Einheit sei lang und schwierig, sagte er aus Anlass der am Donnerstag beginnenden Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Ein wichtiger Schritt, damit sich die Christen näher kämen, sei der gemeinsame Einsatz für die Armen und Bedürftigen aus Nächstenliebe, führte er bei seiner Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan aus. Gerade das konkrete Tun stärke die Solidarität und helfe zur Einheit.

 (DR)

Er spüre, dass der Wunsch nach Einheit der Christen groß sei, sagte Benedikt XVI. und verwies auf seine jüngste Begegnung mit dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., bei seiner Türkei-Reise im November. Gleichzeitig sprach sich der Papst auch für eine engere Kooperation von Juden und Christen für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt aus. In Italien wird jährlich am 17. Januar der Tag für christlich-jüdische Beziehungen begangen.

Deutsche Ansprache
"Das Augenmerk unserer heutigen Katechese ist auf die Gebetswoche der Einheit der Christen gerichtet, die morgen beginnt. In diesem Jahr steht sie unter dem Schriftwort: „Er macht, daß die Tauben hören und die Stummen sprechen" (Mk 7, 37). Dieses Wort gibt das Staunen der Menschen wieder, die Zeugen der Heilung eines Taubstummen durch Jesus wurden. Wir Christen machen doch eine ähnliche Erfahrung: Im Effata der Taufe werden wir fähig, das Wort Gottes zu hören, es unseren Mitmenschen weiterzugeben und es durch gute Werke zu bezeugen. Gerade das konkrete Tun stärkt die Solidarität und die Einheit. Die Hilfe, die Christen für Bedürftige leisten, fördert Gemeinschaft und ist ein Zeugnis für die Treue zu den Weisungen des Herrn. So ist der gemeinsame Einsatz aus Nächstenliebe - neben der beständigen Ausrichtung auf Christus, das lebendige Wort Gottes, und neben der Prüfung des Gewissens - ein wichtiger Schritt, damit sich Christen näher kommen und einmütig die Gabe der Einheit von Gott erflehen."

Die Einheit ist ein Gottesgeschenk. Wir müssen darum beharrlich beten. Je mehr wir uns Christus im Gebet nähern, um so enger wird auch unsere Beziehung zu den anderen Betern. Der Heilige Geist stärke eure Gemeinschaft im Gebet und in den guten Werken.