Das sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz vor 60.000 Besuchern. Die Schiffe "Sea-Watch 3" und "Professor Albrecht Penck" der deutschen Organisationen Sea-Watch und Sea-Eye warten weiter vor der Küste Maltas darauf, die insgesamt 49 Geretteten in einen europäischen Hafen bringen zu dürfen. Die Bundesregierung in Berlin signalisierte am Samstag, Deutschland sei zur Aufnahme der Menschen bereit, allerdings im Rahmen einer Verteilung auf mehrere EU-Mitgliedstaaten.
Auch am Montag rangen die EU-Mitgliedstaaten weiter um die Verteilung der geretteten Flüchtlinge. Bei Gesprächen in Brüssel konnten die Botschafter keine Einigung erzielen. "Es ist schon ernüchternd, dass sich bei dem Treffen der EU-Botschafter nur rund zehn EU-Mitgliedstaaten zur Aufnahme der aus Seenot geretteten Menschen vor Malta bereiterklärt haben", sagte ein EU-Diplomat der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag in Brüssel.
Insgesamt gibt es demnach das Angebot der etwa zehn Länder, die 49 Migranten von Malta aufzunehmen, wenn die beiden seit Tagen vor der Insel wartenden Rettungsschiffe dort anlegen dürfen. Malta fordert jedoch, dass auch ein Großteil der 249 Migranten verteilt wird, die maltesische Schiffe über die Weihnachtstage gerettet hatten und die sich nun auf der Insel befinden. Es liegt nun an Malta zu entscheiden, ob es den beiden Schiffen der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch und Sea-Eye weiterhin die Einfahrt verwehrt.
Regierungssprecher Steffen Seibert hatte sich am Montag in Berlin für "eine dauerhafte, europäische, solidarische Lösung, und nicht jeweils neue Verhandlungen mit jedem neuen Schiff, das Flüchtlinge vor einen Mittelmeerhafen bringt" eingesetzt. Einem EU-Diplomaten zufolge ging es bei dem Treffen der EU-Botschafter am Montag in Brüssel auch um einen temporären Ad-hoc-Verteilungsmechanismus, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden. Nach wie vor zeige sich bei dem Thema jedoch eine Spaltung zwischen west- und osteuropäischen Staaten.