"Religionen leisten kostbare Unterstützung für den Aufbau von Geschwisterlichkeit und die Verteidigung von Gerechtigkeit in der Gesellschaft." Wann immer man "Gott aus verschiedenen Gründen aus der Gesellschaft verbannen will", so Franziskus weiter, "endet man bei der Verehrung von Götzen, und sehr schnell verliert sich dann der Mensch selbst".
Das Treffen war möglich geworden, weil die Gruppe pandemiebedingt ihr theologisches Studienjahr nicht wie üblich in Jerusalem verbringt, sondern zunächst in Rom. Laut Aussage des Präfekten des Studienjahres, des Benediktiners Nikodemus Schnabel, hoffen die Organisatoren, im Frühjahr doch noch für einige Zeit nach Jerusalem reisen zu können. Das hänge von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab.
Bei der knapp 15-minütigen Begegnung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, einige wenige Worte mit dem Papst zu wechseln. Jonathan Müller aus Tübingen fühlte sich in seinem Selbstverständnis als evangelischer Theologe durch den Papst bestätigt. "Es war bestärkend; ein tolles ökumenisches Signal für uns, die wir in einer zunehmend säkularen Welt arbeiten müssen", so Müller.
Die Möglichkeit eines ökumenisch angelegten Studienjahres in Jerusalem steht katholischen, lutherischen, reformierten, freikirchlichen wie auch orthodoxen und anderen ostkirchlichen Studenten offen. Da bislang nur wenige Deutschsprachige orthodoxe Theologie studieren, gab es laut Schnabel bislang nur einen orthodoxen Teilnehmer.