Papst Franziskus hat sich kritisch über die Art des Abzugs der westlichen Truppen aus Afghanistan geäußert. Seiner Meinung nach seien bei der Planung "nicht alle Eventualitäten" in Betracht gezogen worden, sagte er im Interview des spanischen Senders Cope (Mittwoch).
"Ich will nicht urteilen", so das Kirchenoberhaupt. Aber offenbar sei "viel Naivität" mit im Spiel gewesen. Der Abzug an sich sei zwar rechtmäßig. Es komme jedoch auf die Modalitäten und die entsprechenden Verhandlungen an. Keinesfalls dürfe die afghanische Bevölkerung einfach ihrem Schicksal überlassen werden.
Der Vatikan wolle sich auf diplomatischem Wege für die Menschen in Afghanistan einsetzen. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sei "wirklich der beste Diplomat", den er kenne, betonte Franziskus. "Ich bin sicher, dass er hilft oder zumindest Hilfe anbietet." Die Situation sei schwierig. Seine persönliche Aufgabe als Papst sehe er darin, die Christen zu Gebet und Fasten aufzurufen, so Franziskus. (KNA / 01.09.2021)