Die vielen Toten in Nepal und angrenzenden Ländern vertraue er der Barmherzigkeit Gottes an, hieß es in einem Telegramm des Papstes an den nepalesischen Bischof Paul Simick.
Nachbeben behindern Rettungsarbeiten
In Nepal haben am Sonntag derweil schwere Nachbeben und heftige Regenfälle die Rettungsarbeiten nach dem Erdbeben mit über 2.200 Toten behindert. Ein Nachbeben der Stärke 6,7 auf der Richter-Skala richtete weitere Zerstörung an und löste neue Schnee- und Schlammlawinen im Himalaya-Gebirge aus. Kälte machte den Überlebenden zu schaffen. Zehntausende Menschen hatten die Nacht auf Sonntag unter freiem Himmel verbracht, in Panik vor einer weiteren Katastrophe.
Am Samstag hatte ein Beben der Stärke 7,8 Häuser dem Erdboden gleichgemacht, jahrhundertealte Tempel zerstört und Teile des Basiscamps am Mount Everest unter meterhohen Schneemassen begraben. Nach Angaben des nepalesischen Innenministeriums kamen alleine im Kathmandu-Tal über 1.000 Menschen um. Am Mount Everest wurden mindestens 22 Bergsteiger getötet und rund 60 verletzt. Auch im Nachbarland Indien starben mehr als 50 Menschen.
Opferzahlen könnten noch steigen
Die Opferzahlen könnten noch weiter steigen, denn Informationen über die Schäden in abgelegenen Teilen Nepals dringen nur langsam vor. Retter arbeiteten teils mit bloßen Händen, um Opfer aus eingestürzten Gebäuden zu befreien. Ganze Straßenzüge und Plätze in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu liegen in Trümmern. Es fehlt an professionellen Gerätschaften, um Verschüttete rasch zu bergen. In der dichtbesiedelten Hauptstadt Kathmandu mit über 2,5 Millionen Einwohnern zerstörte das Erdbeben auch jahrhundertealte Bauwerke.
Bundespräsident Joachim Gauck äußerte sich bestürzt über die Katastrophe. "Deutschland steht in dieser schweren Zeit für Nepal an Ihrer Seite", schrieb Gauck an den nepalesischen Präsidenten Ram Baran Yadav.
Internationale Hilfe angelaufen
Internationale Hilfsorganisationen und Regierungen haben damit begonnen, Rettungsteams und Hilfsgüter nach Nepal zu schicken. Die Hilfsorganisation Malteser International entsandte am Sonntag ein Erkundungsteam in die Krisenregion. "Die Gesundheitsversorgung vor Ort ist zusammengebrochen, Krankenhäuser sind überfüllt, es fehlen Medikamente und Verbandsmaterialien. Teilweise graben sich die Menschen mit den eigenen Händen durch den Schutt", sagte der Nothilfe-Koordinator bei Malteser International, Oliver Hochedez. Noch gebe es kaum Informationen aus den ländlichen Regionen. Die Kommunikation vor Ort sei schwierig, Mobiltelefone funktionierten kaum.
Care ruft zu Spenden für akute Nothilfe auf
Auch die Organisation I.S.A.R. Germany startete am Sonntag ihren Hilfseinsatz für die Erdbebenopfer. 52 Helfer aus neun Bundesländern fliegen den Angaben zufolge mit einer Sondermaschine in die Katastrophenregion. Zum Team gehören Rettungshundeführer, Bergungsexperten sowie Ärzte, Pfleger und Sanitäter. Die Hilfsorganisation Care rief unterdessen zu Spenden für die akute Nothilfe auf. Für Nothilfemaßnahmen benötige man rund 37 Millionen Euro, hieß es. Care plant eigenen Angaben zufolge, bis zu 75.000 Menschen vor Ort mit Notunterkünften, Nahrungsmitteln, Tabletten zur Wasserreinigung und dem Bau von Latrinen zu unterstützen. Erste Helfer befänden sich auf dem Weg nach Nepal. Rund 150 Mitarbeiter seien bereits vor Ort.