"Es gibt viele Religionen, aber immer schauen sie auf Gott. Das, was Gott will, ist Brüderlichkeit unter uns", sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Alle Religionen müssten gemeinsam die Menschenwürde verteidigen, Frieden, Gerechtigkeit und Umweltschutz fördern, so Franziskus.
Dialog mit dem Islam
Den Dialog mit dem Islam würdigte das Kirchenoberhaupt in Erinnerung an seine Marokko-Reise vom Wochenende besonders. Er erinnerte an die gemeinsame Erklärung mit Marokkos König Mohammed VI. zur Bedeutung Jerusalems als Heilige Stadt für Muslime, Christen und Juden. Muslime nannte der Papst "unsere Brüder, Söhne Abrahams, wie wir".
Den im Dezember in Marokko verabschiedeten UN-Migrationspakt nannte Franziskus einen "bedeutenden Schritt zur Übernahme von Verantwortung innerhalb der internationalen Gemeinschaft". Der Papst forderte respektvollen Umgang mit Migranten. Länder müssten "unter Erhalt der eigenen kulturellen wie religiösen Identität" offen sein für Unterschiede und diese "im Zeichen der menschlichen Brüderlichkeit" wertschätzen, so Franziskus.
Alzheimer-Patienten singen für Papst
Ein besonderes Ständchen hat es diesen Mittwoch für Papst Franziskus gegeben: Alzheimer-Patienten aus Belgien sangen am Vormittag im Vatikan für das Kirchenoberhaupt. Dass der Chorleiter ohne Dirigentenstab gekommen war, verwunderte Franziskus zunächst. "Dann habe ich gemerkt, dass er mit Zärtlichkeit dirigiert", so der Papst. "Der schönste Gesang ist, wenn wir unsere Zerbrechlichkeiten zusammentragen und gegenseitig annehmen."
Der Papst rief zur Achtung alter Menschen auf. "Vielleicht haben einige von ihnen das Gedächtnis verloren, aber sie sind das Symbol eines Gedächtnisses des Volks, sie sind die Wurzeln unserer Heimat, unserer Menschlichkeit", sagte Franziskus. Junge Leute müssten die Erinnerungen Älterer aufnehmen, um die Gesellschaft weiter voranzubringen, so der Papst.