Das schreibt das Kirchenoberhaupt in seiner Fastenbotschaft 2022. Diese wurde am Donnerstag veröffentlicht und trägt den Titel "Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist".
Die sechswöchige Vorbereitungszeit auf Ostern beginnt am kommenden Mittwoch. Wie jedes Jahr sei sie eine Gelegenheit "zu einem Mentalitätswechsel, damit Wahrheit und Schönheit des Lebens nicht so sehr am Haben festgemacht werden als am Geben", so der Papst. Die meisten sähen später immer nur einen kleinen Teil der Früchte dessen, was sie gesät hätten.
"Zugunsten anderer Gutes auszusäen, befreit uns von der engen Logik des persönlichen Profits", schreibt Franziskus, "es gibt unserem Handeln den weiten Atem der Unentgeltlichkeit." Damit füge sich das Leben des Menschen in das wesentlich großzügigere Panorama Gottes ein. "Bitten wir Gott um die geduldige Ausdauer eines Bauern", so der Papst.
Warnung vor Enttäuschungen
Gleichzeitig warnt Franziskus, sich angesichts mitunter bitterer Enttäuschungen "in einem individualistischen Egoismus zu verschließen und in Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid anderer zu flüchten". Der Glaube an Gott befreie nicht von den Drangsalen des Lebens, sondern ermögliche es, sie zu durchleben. Dabei könne das körperliche Fasten - etwa auch von digitalen Medien - "den Geist für den Kampf gegen die Sünde zu stärken".