Papst verurteilt Attentate auf Kirchen in Indonesien

 (DR)

Papst Franziskus hat die Anschläge auf Kirchen in Indonesien verurteilt. Beim Regina-Coeli-Gebet betonte er am Sonntag auf dem römischen Petersplatz seine Anteilnahme am Leid der Opfer, der Verletzten und ihrer Angehörigen. Gleichzeitig rief er zum Gebet für ein Ende der Gewalt auf. "Auf dass im Herzen aller nicht Gefühle des Hasses und der Gewalt sondern Versöhnung und Brüderlichkeit Platz finden."

Bei mehreren Bombenanschlägen auf Kirchen in Surabaya auf der Insel Java wurden laut Berichten des indonesischen Fernsehens am Sonntag mindestens elf Menschen getötet. Rund 40 Menschen wurden demnach bei den fast zeitgleich verübten Anschlägen verletzt.
Selbstmordattentäter hätten sich unter Gottesdienstteilnehmer gemischt. Unter den Attentätern soll laut Augenzeugen auch eine Frau mit Kindern gewesen sein. Die Behörden vermuten einen islamistischen Hintergrund.

Die Attentate gehören zu den schlimmsten, die je auf die christliche Minderheit in Indonesien verübt wurden. Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Die meisten der rund 260 Millionen Einwohner sind moderat. Allerdings erlebt das Inselreich seit Jahren eine Zunahme fundamentalistischer Strömungen. Auch über eine wachsende Terrorgefahr durch lokale Gruppierungen mit möglichen Verbindungen zum IS wurde zuletzt häufig debattiert. Neun Prozent der Bevölkerung sind christlichen Glaubens. (epd, 13.05.2018)