In einem Schreiben warnte Papst Franziskus die Bischöfe vor Resignation und Konfliktscheu. Als Probleme nannte er in dem am Sonntag veröffentlichten Brief unter anderem eine hohe Scheidungsrate, Suizide unter Jugendlichen, eine Aufweichung der Moral, Fixierung auf Arbeit und Verdienst sowie Formalismus und Gleichgültigkeit in religiösen Fragen.
Glaubensverkündung bewahren
Der Papst mahnte die Bischöfe zu "missionarischer Begeisterung" trotz fehlender Priester und einer begrenzten Teilnahme katholischer Laien. Der Mangel an Mitarbeitern dürfe nicht den Einsatz für die Glaubensverkündigung mindern, sondern müsse vielmehr ein Ansporn sein.
Weiter unterstrich Franziskus die Notwendigkeit einer "soliden und umfassenden Ausbildung" der Priester und Ordensleute. Diese müsse einer "Kultur des Provisorischen" Einhalt gebieten. Auch sollten die Bischöfe den Beitrag geistlicher Bewegungen anerkennen und sie in die Seelsorge ihrer Bistümer einbinden.
Je mehr Jesus im Mittelpunkt unseres Lebens steht, desto mehr lässt er uns aus uns selbst heraustreten und die Nähe der anderen suchen.
— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 17. September 2017
Ermutigung von Kardinal Filoni
Seit Sonntag ist der Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni, zu Besuch in Japan. Bis 26. September stehen Gespräche und Begegnungen in unterschiedlichen Diözesen auf dem Programm.
Der Bischof von Niigata, Isao Kikuchi, sagte dem vatikanischen Pressedienst Fides am Wochenende, die Gemeinschaft der Katholiken in Japan erhoffe sich von diesem ersten Besuch Filonis eine "Ermutigung". Die Kirche befinde sich in einer Phase der Überalterung. Der hohe Altersschnitt bei den Geistlichen stelle die Leitung der Pfarreien vor Schwierigkeiten; weitere Herausforderungen seien eine wachsende Zahl katholischer Zuwanderer und ein Rückgang beim Priester- und Ordensnachwuchs. Nach Kirchenangaben sind rund 500.000 der 127 Millionen Einwohner Japans Katholiken.