Papst Franziskus möchte im nächsten Jahr an den Jubiläumsfeierlichkeiten des Konzils von Nicäa teilnehmen. Das bestätigte er bei einem Treffen mit einer Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel am Freitag im Vatikan.
Im Jahr 325 wurde im heutigen Iznik in der Türkei bei der ersten ökumenischen Versammlung der Kirchengeschichte das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Den 1.700. Jahrestag wollen Orthodoxe und Katholiken gemeinsam begehen.
Einladung von Bartholomaios I.
Aus diesem Anlass lud der griechisch-orthodoxe Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., den Papst in die Türkei ein. "Es ist eine Reise, die ich machen möchte, aus tiefstem Herzen", so Franziskus' Reaktion. Er äußerte die Hoffnung, dass die Erinnerung an dieses "sehr wichtige Ereignis" in allen Christen den Wunsch nach einem gemeinsamem Zeugnis für den Glauben und die Sehnsucht nach größerer Gemeinschaft wecke.
Bereits im Mai hatte Bartholomaios I. eine Türkeireise des Papstes anlässlich des Jubiläums angekündigt. Franziskus wolle ihn an seinem Sitz (Phanar) in Istanbul treffen und die historische Stätte von Nicäa besuchen. Es wäre der zweite Türkei-Besuch von Franziskus nach 2014.
Kardinal Koch an Planung beteiligt
Der Ökumene-Beauftragte des Papstes, Kardinal Kurt Koch, ist an der Planung des Jubiläums beteiligt. Er betonte kürzlich gegenüber Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), Ort und Datum der Feierlichkeiten seien noch offen. "Wenn es in Nicäa stattfinden könnte, braucht es die Erlaubnis der türkischen Regierung", so der Schweizer Kardinal.
Anlass für den Besuch der Delegation im Vatikan war das Fest Peter und Paul, der Schutzheiligen Roms, das am Samstag gefeiert wird.
Traditionell sendet auch der Papst am Fest des Apostels Andreas im Dezember eine Delegation an den Dienstsitz des Patriarchen von Konstantinopel. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel gilt als Nachfolger des Apostels Andreas, der Papst als Nachfolger des Apostels Petrus.