"Als erstes werde ich nach Russland reisen und versuchen, in irgendeiner Weise zu helfen. Aber ich würde gerne beide Hauptstädte besuchen", so der 85-Jährige. Seine Reise nach Kanada ist für 24. bis 30. Juli geplant.
Eine Reise nach Russland und in die Ukraine wird seit geraumer Zeit wiederholt diskutiert. Gerade bei Moskau sorgten sich jedoch zahlreichen Stellen im Vatikan, der Besuch könne von russischer Seite instrumentalisiert werden.
Weiter diplomatischer Dialog mit Russland
Zu einem möglichen Besuch habe es Kontakte zwischen dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Russlands Außenminister Sergej Lawrow gegeben, berichtete Franziskus.
Doch auf seine Anfrage in Moskau vor einigen Monate sei eine Absage gekommen. "Wir haben darüber Nachrichten ausgetauscht, denn ich dachte, wenn der Präsident von Russland mir ein kleines Zeitfenster gäbe, fahre ich dorthin, um der Sache des Friedens zu dienen", so Franziskus.
Es gebe weiterhin einen diplomatischen Dialog mit Russland. "Die Tür ist offen", so Franziskus.
Reaktionen aus Kiew und Moskau
Nach Russlands Überfall auf die Ukraine Ende Februar hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Papst nach Kiew eingeladen. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko, sagte am Montag laut örtlichen Medien, ein Besuch könne die Rolle des Papstes bei der Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine stärken.
Es sei bezeichnend, dass Moskau derzeit Franziskus' Bereitschaft zu einem Besuch ignoriere. "Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass das russische Regime nach Krieg und nicht nach Frieden strebt, so der Ministeriumssprecher. Es sei an der Zeit, "die Beziehungen zu jenen zu vertiefen, die aufrichtig Frieden wollen".
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte Anfang Mai gesagt, Präsident Wladimir Putin plane momentan kein Treffen mit Franziskus. Die neuerliche Initiative des Papstes für einen Besuch in Moskau kommentierte der Kreml noch nicht. Bislang ist noch kein Papst der Geschichte nach Russland gereist.