Die Gruppe werde begleitet von zwei weiteren Priestern sowie zwei Laien, die mit dem Fall befasst gewesen seien, wie der Vatikan am Dienstabend mitteilte.
Die meisten von ihnen seien auch im Februar Gesprächspartner der päpstlichen Sondergesandten Erzbischof Charles Scicluna und Jordi Bertomeu während ihrer Ermittlungen in Chile gewesen, so der Vatikan.
Nähe zu Opfern ausdrücken
Mit dem Treffen vom 1. bis 3. Juni, das bereits vor einem Monat vereinbart worden sei, wolle Papst Franziskus seine Nähe zu den Opfern ausdrücken. Zugleich wolle er sich von ihnen berichten lassen, wie notwendige Präventionsmaßnahmen am besten gestaltet werden könnten. Mit diesem Treffen werde die erste Phase der Begegnungen des Papstes mit Missbrauchsopfern abgeschlossen, heißt es in der Erklärung des Vatikan.
Neuer Missbrauchsfall
Derweil wird die chilenische Kirche von einem neuen Missbrauchsfall erschüttert. Die Tageszeitung "La Tercera" berichtete am Dienstag (Ortszeit), dass die Staatsanwaltschaft nach einem Bericht des Senders Canal 13 Ermittlungen gegen eine Gruppe katholischer Geistlicher in der Diözese Rancagua aufgenommen habe.
Den Angaben zufolge wird dem Priesterbund, der unter dem Namen "La Familia" agiere und aus 17 Geistlichen bestanden habe, sexueller Missbrauch von Jugendlichen vorgeworfen. In der Reportage wurden unter anderem Nacktfotos eines Geistlichen veröffentlicht, die dieser via Online-Chats an Jugendliche verschickt haben soll. Die Lokalzeitung "El Rancagüino" kommentierte, die Diözese erlebe die schwerste Krise ihrer Geschichte.
Geistliche suspendiert
In einer ersten Reaktion hatte Rancaguas Bischof Alejandro Goic rund ein Dutzend Geistliche suspendiert. Gegenüber dem Portal "Biobiochile" räumte er am Dienstag ein, dass er zwar "im Scherz" von derlei Vorkommnissen in der Gruppe "La Familia" gehört habe, es habe aber nie einen konkreten Vorwurf gegeben.