Papst Franziskus hat erneut das Lebenswerk des am Dienstag gestorbenen Jean Vanier gewürdigt. "Ich möchte ihm einfach danken für das Zeugnis, das er gegeben hat», sagte Franziskus am Dienstagabend auf der Rückreise von Skopje nach Rom. Der Gründer der christlichen «Arche»-Gemeinschaften, in denen Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammenleben, habe es verstanden, das Christentum zu leben, indem er sich den Menschen angenommen habe, die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt würden.

Vanier war 90-jährig an einer Krebserkrankung in seiner "Arche"-Gründung in Paris gestorben. Sein Einsatz habe auch jenen gegolten, "die zum Tode verurteilt zu werden drohen, bevor sie überhaupt geboren werden", betonte Franziskus.

Er habe seit einiger Zeit von Vaniers Krankheit gewusst, berichtete der Papst. Er habe vor einer Woche noch mit seiner Schwester telefoniert, um zu hören, wie es ihm gehe. Heute wolle er ihm einfach danken, aber auch Gott danken, dass er der Menschheit einen solchen Menschen geschenkt habe.

Vanier, am 10. September 1928 in Genf geboren und ehemaliger kanadischer Marineoffizier, hatte die erste "Arche"-Gemeinschaft 1964 in einem Dorf nördlich von Paris ins Leben gerufen. Heute gibt es weltweit rund 150 "Archen" mit etwa 5.000 Mitgliedern in 35 Ländern. (KNA/Stand:08.05.2019)