Wie Moses durch sein Beten auf einem Berg die eigenen Truppen in der biblischen Schlacht Israels gegen das Volk Amalek gestärkt habe, so sei die Hauptfunktion Benedikts XVI. das fürbittende Gebet für seine Kirche, sagte Kurienkardinal Gianfranco Ravasi. Er hält die täglichen Meditationen
Der Fürbitte Benedikts gewiss
"Wir bleiben im Tal, wo Amalek ist, wo Staub, Ängste, auch Schrecken und Alpträume sind, aber auch Hoffnung", so Ravasi. "Aber von jetzt an wissen wir, dass auf dem Berg Ihre Fürbitte für uns ist", so der Kardinal und Präsident des päpstlichen Kulturrates in Anspielung auf den künftigen Wohnsitz Benedikts XVI. auf dem Vatikanhügel. Der Papst will sich nach seiner Amtsniederlegung dort in ein Klostergebäude zurückziehen.
Vielleicht würden einige Kurienmitglieder künftig ab und zu "dort hinaufsteigen, um Ihnen beim Gebet die Arme zu stützen", sagte Ravasi weiter. Zugleich erinnerte er an die alttestamentliche Überlieferung, dass Moses 120 Jahre alt geworden sei. Nach der biblischen Erzählung im 17. Kapitel des Buches Exodus blieb Israel gegenüber den Truppen Amaleks im Vorteil, solange Moses seine Arme zum Gebet ausgestreckt hielt. Sobald er sie sinken ließ, wendete sich das Schlachtenglück.
Vom "Sand der Banalität" befreien
Die Fastenmeditationen sollten die Seele der Kurialen "vom Schlamm der Sünde, dem Sand der Banalität und den Nesseln des Geschwätzes befreien, das uns gerade in diesen Tagen unaufhörlich in den Ohren liegt", so Ravasi weiter. Im Glauben wie in der Liebe sei Schweigen sprechender als Worte, ergänzte der Kurienkardinal mit einem Zitat des Philosophen Blaise Pascal.