Der Vatikanbotschafter in Peru, Nicolas Girasoli, erhofft sich von Papst Franziskus deutliche Worte gegen Korruption. Dies sei eine Krankheit, die nicht nur Peru, sondern auch andere lateinamerikanische Länder betreffe, sagte der Italiener dem vatikanischen Nachrichtenportal Vatican News (Sonntag). Papst Franziskus bricht am Montag zu einer einwöchigen Reise nach Chile und Peru auf.
Auch Gewalt gegen Frauen nannte der Vatikandiplomat als aktuelles Thema. "Das ist ein sehr offensichtliches gesellschaftliches Problem", so Girasoli. Die peruanische Kirche erhoffe sich zudem, dass mit dem Papstbesuch ein "neuer Weg authentischer Einheit" beginnen könne. Große Unterschiede zwischen Armen und Reichen spalteten das Land. Der Papst könne darüber hinaus die Beziehungen zwischen Peru und dem benachbarten Chile, das er zuvor besucht, stärken.
Erdbeben vor Papstbesuch
Vorm Papstbesuch hat es am Sonntag vor der Küste Perus ein Erdbeben gegeben. Mindestens zwei Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Weitere 65 Menschen seien verletzt worden, sagte der Chef des Katastrophendienstes Indeci, Jorge Chávez, dem Nachrichtensender RPP. Die Stärke des Bebens vom frühen Sonntagmorgen nahe der Ortschaft Acarí gab die peruanische Erdbebenwarte IGP mit 6,8 an. Das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum hob seine zunächst ausgegebene Warnung vor möglichen Tsunami-Wellen wieder auf.
Die Tiefe des Bebens wurde von der peruanischen Erdbebenwarte mit 48 Kilometer angegeben. Die US-Erdbebenwarte USGS hatte zunächst eine Stärke von 7,1 gemessen und die Tiefe auf 36 Kilometer geortet. Acarí liegt rund 460 Kilometer Luftlinie südlich der Hauptstadt Lima.