Paralympics-Bilanz des katholischen Sportpfarrers

"Die besten Spiele aller Zeiten"

Mit einer großen Feier sind die Paralympischen Sommerspiele in London zu Ende gegangen. Für IPC-Präsident Sir Philip Craven waren es die besten Paralympics der Geschichte. Das meint auch der katholische Sport- und Olympiapfarrer Hans-Gerd Schütt – und erklärt im domradio.de-Interview, warum.

 (DR)

domradio.de: Wie haben Sie die Paralympischen Spiele erlebt?

Schütt: Die Abschlussfeier hat das zusammengefasst, was viele gespürt und erlebt haben: Es waren großartige Spiele. London und Großbritannien können stolz sein, diese Spiele veranstaltet zu haben.



domradio.de: London hatte sich vorgenommen, die besten Spiele der Geschichte auf die Beine zu stellen - ist das gelungen?

Schütt: Ja, es waren die größten Spiele der Geschichte. Man hat immer gesagt: Die Paralympics kommen in ihr  Heimatland zurück. Und die Fröhlichkeit, der Ablauf und die gesamte Stimmung haben wirklich dazu geführt, dass die bisherigen Spiele in diesen Punkten übertroffen wurden.



domradio.de: Sie waren Seelsorger vor Ort - und hatten so nicht nur mit Jubel, sondern auch mit Trauer zu tun...

Schütt: Bei Ereignissen wie den Paralympics gibt es Erfolge und Niederlagen. Menschen bringen Probleme zu den Spielen mit, die nicht direkt mit dem Sportlichen zusammenhängen. Doch darüber während solcher Spiele zu sprechen, ist sehr schwer für viele Sportler. Dass wir Sportpfarrer dann für sie da sind, freut viele umso mehr.



domradio.de: Was war Ihr persönlicher Höhepunkt der Spiele?

Schütt: Es gab sehr viele, deshalb ist es immer schwer, diese Frage zu beantworten. Ich habe manche persönliche Bestleistung von Sportlern erleben dürfen, die nicht mit einer Medaille belohnt wurden. Dann durfte ich miterleben, wie ein junges Mädchen aus dem Paralympischen Jugendlager am Telefon erfuhr, dass ihre Schwester eine Medaille gewonnen hat - und spontan Freudentränen vergoss. Nur eine von vielen wunderschönen Begegnungen am Rande, die einem zu Herzen gehen.



Das Gespräch führte Dagmar Peters.